33. Jahrgang · 8,50 €HHK Ausgabe 4/2017ISSN 0933-3355www.hardthoehenkurier.de WehrverwaltungSerie: WehrtechnischeDienststellen – WTD 52BundeswehrInterview mit demMdB Wilfried LorenzInterview mit demBefehlshaber MN Kdo OpFüWehrtechnikErster Test: BRIMSTONEvom Eurofighter geschossenVN-Mission MINUSMA in Mali – eine reine Stabilisierungsmission oder wie wird Stabilität durchgesetzt?NATO-EU-VNKommando CIRInterview mit dem Kommandeur ZGeoBwHeerFür ein starkes europaPROTECTS YOUR MISSION joint programDIE BESATZUNG STEHT IM MITTELPUNKT.Dieser Anspruch definiert alle KMW-Systeme – im Zentrum von Schutz, Mobilität und Feuerkraft.Jahrzehntelange Erfahrung und kontinuierliche Forschung & Entwicklung bilden hierfür die Basis.Das Ergebnis: ein überlegenes Produktportfolio für anspruchs-vollste Missionen.| www.kmweg.de | 3EditorialHHK 4/2017das, was wir uns alle nicht erhofft und auch verdrängt hatten, ist auf schreckliche art eingetroffen. am 26. Juli 2017 sind beim kriegseinsatz in Mali zwei unserer kameraden und äußerst erfahrene Hubschrauberpiloten gefallen. Bis dato sind die umstände des grausamen Hubschrauberabsturzes nicht bekannt und die untersuchungen der absturzursache des kampfhubschraubers tiGer werden durch ein untersuchungs- team der Flugsicherheit der Bundeswehr durchgeführt und dauern noch an. Wir können uns nur für den tapferen einsatz der beiden in Mali gestorbenen soldaten verneigen und den angehörigen, Freunden und kameraden unser Mitgefühl aussprechen.im Dom der hessischen Garnisonsstadt Fritzlar haben am 3. august die trauergäste von den ums Leben gekommenen soldaten des kampfhubschrauberregimentes 36 „kurhessen“ abschied genommen. neben Familienangehörigen, Freunden und kameraden erwiesen Verteidigungsministerin Dr. ursula von der Leyen, der Generalinspekteur der Bundeswehr, Gene-ral Volker Wieker sowie der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier den Heeresfliegern die letzte ehre. Die Ministerin sagte: „Wir nehmen heute abschied von zwei tapferen soldaten und herausragenden Fliegern, die im einsatz ums Leben ge-kommen sind. Wir verneigen uns vor diesem höchsten opfer, das sie für ihr Land gebracht haben.“es ist sehr bedauerlich, dass solche schrecklichen ereignisse uns allen sehr deutlich machen, dass der soldatenberuf mit keinem anderen Beruf vergleichbar ist und dass alle solda-tinnen und soldaten, die tapfer und mit dem einsatz ihres Lebens unser Land verteidigen, unseren aufrichtigen respekt und unsere anerkennung verdienen.Man darf aber auch nie vergessen, dass die Bundeswehr ein primat der politik hat und dass die politische Leitung unter der Führung des Verteidigungsministers oder der -ministerin die volle Befehlsgewalt und Verantwortung für die um- setzung der entscheidungen und Weisungen des Deutschen Bundestages trägt.einem Hintergrundbericht zur Beteiligung der Bundeswehr an der un-Mission MinusMa in Mali zufolge, gilt der einsatz als die gefährlichste un-Mission weltweit – lesen sie bitte dazu ab seite 56.ich denke, dass alles über den unsäglichen „schnell-schuss“ der Verteidigungs-ministerin gesagt und ge-schrieben wurde. Weiterhin nehme ich an, dass sie ihren übereilten, aber öffentlich-keitswirksamen General-verdacht, nämlich, dass die Bundeswehr ein Haltungsproblem und falsch verstandenen korpsgeist habe, inzwischen bereut hat. Ja, sie hat sich auch öffentlich entschuldigt, aber reicht dies aus, um das Vertrauen ihrer anvertrauten soldatinnen und soldaten der Bundeswehr zurück zu gewinnen?Was mir in diesem Zusammenhang im Besonderen gegen die Hutschnur gegangen ist, war die offizielle aussage zur Bundeswehr des Bundestagsabgeordneten und Fraktions-vorsitzenden der Linken, Dietmar Bartsch: „endlich wird der sauhaufen mal gereinigt.“Herr Bartsch, solche ehrverletzenden aussagen und dies als abgeordneter des Deutschen Bundestages, stehen ihnen wahrlich nicht zu!Liebe Leserschaft, mein editorial diesmal in dieser Form zu schreiben, ist mir gerade zum jetzigen Zeitpunkt sehr wichtig und ich denke, es ist auch richtig.Zu guter Letzt möchte ich mich bei allen polizistinnen und polizisten für ihren lebensgefährlichen einsatz beim G 20 Gipfel in Hamburg bedanken.Mit besten Grüßen von der Hardthöheihr klaus karteuschSehr geehrte Leserinnen und Leser,Für ein starkes europaVerlagshaus BonnRedaktion, Ansprechstelle und Anzeigenleitung:Karin HelmerathBorsigallee 12 · 53125 BonnTelefon: +49 (0) 228 / 25 90 03 44Telefax: +49 (0) 228 / 25 90 03 42 E-Mail: anzeigenleitung@hardthoehenkurier.dewww.hardthoehenkurier.deBüro Berlin:Mobil: +49 (0) 160 / 96 65 68 38Mobil: +49 (0) 170 / 34 80 619E-Mail: redaktion@hardthoehenkurier.dewww.hardthoehenkurier.deImpressumHardthöhenkurierDas Magazin für Soldaten und Wehrtechnik33. Jahrgang – Nr. 4/2017, ISSN 0933-3355Herausgeber:K&K Medienverlag-Hardthöhe GmbH Kartäuserstraße 38 · 53332 BornheimOffizieller Partner:Verleger und Geschäftsführer:Klaus KarteuschTelefon: +49 (0) 228 / 25 90 03 44Telefax: +49 (0) 228 / 25 90 03 42 Mobil: +49 (0) 160 / 96 65 68 38E-Mail: karteusch@hardthoehenkurier.deE-Mail: redaktion@hardthoehenkurier.dePostanschrift: Borsigallee 12 · 53125 Bonn Chefredakteur und Chef vom Dienst:Jürgen K.G. RosenthalTelefon: +49 (0) 2226 / 80 94 80Telefax: +49 (0) 2226 / 88 30 879Mobil: +49 (0) 170 / 34 80 619E-Mail: rosenthal@hardthoehenkurier.deE-Mail: redaktion@hardthoehenkurier.deInhalt 4VN-Mission MINUSMA in Mali – einereine Stabilisierungsmission oder wie wirdStabilität durchgesetzt?© Bundeswehr / Marc TessensohnHHK 4/2017editorial ...................................................................seite 3Gasteditorialthorsten ecke, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing, inFoDas GmbH ..................................seite 7Dirk Verheijden, MD national air Cargo Deutschland GmbH ................................................seite 8Bundeswehrinterview mit Dr. Gerd Landsberg, Geschäftsführendes präsidialmitglied des Deutschen städte- und Gemeindebundes ............seite 10interview mit Wilfried Lorenz, CDu, MdB und ordentliches Mitglied im Verteidigungsausschuss ....................................seite 14Deutsche ausbildungsunterstützung im irak – ein Widerspruch? ...............................................seite 17koordinierungsaufgabe des planungsamtes der Bundeswehr bei standardisierungsabkommen ...........................seite 22NATO-EU-VNinterview mit Generalleutnant richard roßmanith, Befehlshaber Multinationales kommando operative Führung .................................................seite 28Das Multinationale korps nordost (MnC ne) ................................................................seite 32sicherheitspolitik und streitkräfte polens – unser partner jenseits der oder ................seite 36SchwerpunktNachbericht Paris Air Show ..................................seite 40Vorbericht DSEI .....................................................seite 44Streitkräftebasis2. Geoinformationssymposium der aFCea europe und des Geoinformationsdienstes Bw ................................seite 50Kommando CIRinterview mit Brigadegeneral Dipl.-Geol. roland Brunner, kommandeur Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr und Leiter Geoinformationsdienst der Bundeswehr ....seite 52HeerVn-Mission MinusMa in Mali ...............................seite 56rohde & schwarz liefert softwarebasierte Funksysteme ..............................seite 60Funktionserweiterungen für den schützenpanzer puMa ....................................seite 61BaainBw vergibt aufträge zur umrüstung und Beschaffung ................................seite 6230. internationales Hubschrauberforum in Bückeburg ...........................................................seite 64informationsveranstaltung für zivile Führungskräfte ..............................................seite 68Luftwaffeim Dauereinsatz – die Flugbereitschaft BMVg ..........................................seite 70Marineaktueller stand zu den Beteiligungen der Marine an nato - und eu-Missionen ...................seite 73nato-konferenz zu Bedrohungen im maritimen umfeld ..................................................seite 77schiffbau in der krise, Deutschland erfolgreich in nischenmärkten, teil 2 ......................................seite 80Sanitätsdienstneurochirurgie – erfolgsgeschichte ........................seite 83public Health in der Bundeswehr .........................seite 86WehrverwaltungDie abteilung kampf „k“ des BaainBw ..............seite 90Wehrtechnische Dienststelle 52 ............................seite 9333. Jahrgang · 8,50 `HHK Ausgabe 4/2017ISSN 0933-3355www.hardthoehenkurier.de WehrverwaltungSerie: WehrtechnischeDienststellen – WTD 52BundeswehrInterview mit demMdB Wilfried LorenzInterview mit demBefehlshaber MN Kdo OpFüWehrtechnikErster Test: BRIMSTONEvom Eurofighter geschossenVN-Mission MINUSMA in Mali – eine reine Stabilisierungsmission oder wie wird Stabilität durchgesetzt?NATO-EU-VNKommando CIRInterview mit dem Kommandeur ZGeoBwHeerFÜR EIN STARKES EUROPAHHK 4/2017Vervielfältigungen oder elektronische Übertragungen nur mit Genehmigung des Herausgebers.Redakteur Sonderthemen/ Buchrezensionen:Friedrich-Karl JeschonnekBorsigallee 12 · 53125 BonnTelefon: +49 (0) 228 / 25 90 03 44Telefax: +49 (0) 228 / 25 90 03 42 Mobil: +49 (0) 171 / 74 58 652E-Mail: F-Jeschonnek@t-online.deE-Mail: redaktion@hardthoehenkurier.deRedakteur Streitkräfte und Wehrtechnik:Burghardt LindhorstTelefon: +49 (0) 228 / 25 90 03 44Telefax: +49 (0) 228 / 25 90 03 42 E-Mail: lindhorst@hardthoehenkurier.deE-Mail: redaktion@hardthoehenkurier.de Redakteur Wehrtechnik und Automotive:Karl-Hans KuhlTelefon: +49 (0) 2633 / 47 00 29Telefax: +49 (0) 2633 / 47 00 85Mobil: +49 (0) 171 / 87 94 009E-Mail: kuhl@hardthoehenkurier.deE-Mail: redaktion@hardthoehenkurier.deLayout und Hardthöhenkurier-Online:Veronika Christine PleschkaMonheimstraße 13 · 53229 BonnTelefon: +49 (0) 228 / 97 63 195E-Mail: produktion@hardthoehenkurier.de Lektorat:Verena Rosenthal Druck:Rautenberg Media & Print Verlag KGKasinostraße 28-30, 53840 TroisdorfLeiter Marketing & Anzeigenberatung:Peter ViereckTel: +49 (0) 2247 / 92 17 041Fax: +49 (0) 2247 / 92 17 043Mobil: +49 (0) 172 / 20 98 055E-Mail: viereck@hardthoehenkurier.deMarketing / Anzeigenberatung:Thomas Liebe, M.A.Borsigallee 12 / D-53125 BonnTel.: +49 (0) 228 / 25 900 350Telefax: +49 (0) 228 / 25 90 03 42Mobil: +49 (0) 176 / 24 13 0229E-Mail: t.liebe@hardthoehenkurier.de5HHK 4/2017 InhaltInserentenverzeichnis:aFCea Bonn e.V. ...............................................seite 6Bw Bekleidungsmanagement GmbH .................seite 115BwFuhrparkservice GmbH ..................................seite 123BWi GmbH ..........................................................seite 19DataGroup se ..................................................seite 97DeutsCHe GeseLLsCHaFt Für WeHrteCHnik e.V. (DWt) ................................seite 75 Deutscher BundeswehrVerband e.V. ................seite 41DreHtainer GmbH ...........................................seite 35 eLp GmbH ............................................................seite 117eurofighter Jagdflugzeug GmbH .......................seite 113Fischer panda GmbH ..........................................seite 47German naval Yards kiel GmbH ......................seite 79Gus Glass + safety .............................................seite 101Heckler & koch GmbH ......................................seite 9HensoLDt sensors GmbH ..................................seite u4 HYtorC | Barbarino & kilp GmbH ...................seite 81inFoDas GmbH ..................................................seite 25kärcher Futuretech GmbH ................................seite 105krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. kG ......seite u2Losberger GmbH ................................................seite 45Lufthansa technik aG ........................................seite 71Men - Metallwerk elisenhütte GmbH ................seite 49MBDa Deutschland GmbH .................................seite u3national air Cargo (Deutschland) GmbH .........seite 21rola security solutions GmbH ............................seite 55/59ruaG Defence Deutschland GmbH ..................seite 26/27saab Group .........................................................seite 63secusmart GmbH ................................................seite 13sun test systems B.V. .........................................seite 67szenaris GmbH ....................................................seite 31HHK 4/2017Newspersonalveränderungen .........................................seite 98CanCoM – Wie sicher ist das Cloud Computing? ..seite 100Gus Glass + safety feiert 40-jähriges Firmenjubiläum .......................................................seite 101Die wehrtechnische industrie muss streitkräfte mit flexiblen Lösungen unterstützen ........................seite 102rheinmetall gewinnt aufträge in der Flugabwehr ..................................................seite 104BaainBw und HiL – erfolgreiche konstruktion wird beibehalten ....................................................seite 104teLeFunken raCoMs – neuer ausstatter für nachtsichtbrillen ....................................................seite 106Hytorc – Durchhaltefähig: an der streckgrenze .......seite 106BWi-Gesellschaften verschmelzen zur BWi GmbH ..seite 107szenaris – realitätsnah ausbilden mit simulationen ..........................................................seite 108secusmart – im namen der mobilen sicherheit ....seite 109Wehrtechnikinterview mit Dipl.-ing. Harald Borger, Ceo systerra computer GmbH ......................................seite 110MBDa - euroFiGHter schießt erstmals LFk BriMstone ......................................................seite 112Bekleidung und persönliche ausrüstung ..............seite 115Die neue Bw Bekleidungsmanagement GmbH ........seite 118Daimler - tankstellennetz für Brennstoffzellen-autos ..........................................seite 119Drehtainer – spezialist für mobile Gefechtsstände ...seite 120UK-BMVg17. internationaler empfang … ............................seite 122Serviceautomotive .............................................................seite 124Bücher .....................................................................seite 128themenvorschau ausgabe 5/2017 .........................seite 130 Donnerstag, 7. September 201708:00 uhr Beginn Registrierung 08:50 uhr Begrüßung 1 - Generalmajor a.D. erich staudacher Vorsitzender aFCea Bonn e.V., Harald stein präsident BaainBw09:15 uhr Grußwort des Schirmherrn 2 - prof. Dr. Hofmann-Göttig, oberbürgermeister der stadt koblenz09:30 uhr Eröffnung der Tagung 3 - Dr. katrin suder, staatssekretärin im Bundesministerium der Verteidigung 10:00 uhr Vortrag BMI 4 - klaus Vitt, staatssekretär im Bundesministerium des inneren, Beauftragter der Bundesregierung für informationstechnik 10:30 uhr Vortrag BMVg 5 - klaus-Hardy Mühleck, abteilungsleiter Cyber/informationstechnik (Cit) im Bundesministerium der Verteidigung11:00 uhr Kaffeepause (45 min)11:45 uhr Vortrag Streitkräfte 6 - Generalleutnant Ludwig Leinhos, inspekteur Cyber- und informationsraum (Cir)12:15 uhr Vortrag Bitkom e.V. 7 - Dr. Bernd rohleder, Hauptgeschäftsführer Bitkom e.V.12:45 uhr Mittagspause (75 min)Koblenzer IT-Tagung 2017 unter Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der IT-Stadt Koblenz, Herrn Prof. Dr. Hofmann-Göttig, am 7. September 2017 in der Rhein-Mosel-Halle KoblenzFachliche Leitung: Brigadegeneral Jens-olaf koltermann, abteilungsleiter informationstechnik, BaainBwGeneralmajor a.D. erich staudacher, Vorsitzender aFCea Bonn e.V.Tagungsbüro: 7. september 2017 – 08:00 - 19:30 uhr, tel.: +49 (0)261 / 914 81 17Tagungsort: rhein-Mosel-Halle, Julius-Wegeler-straße 4, 56068 koblenz aFCea Bonn e.V., Borsigallee 2, 53125 Bonn, tel.: 0228 / 9 25 82 52, Fax: 0228 / 9 25 82 53BaainBw, Ferdinand-sauerbruch-str. 1, 56073 koblenz, tel.: 0261 / 400-22023, Fax: 0261 / 400-220056HHK 4/201714:00 uhr Vortragsblock Industrie 8 - Der Weg der Digitalisierung und die Vermeidung von schwachstellen (software aG – Hr. streibich) 9 - systems of trust – die Grundlage für die Digitale souveränität (sap – Hr. pfriemer) 10 - sicherheit und interoperabilität am Beispiel einer digitalen Brigade (thales – Hr. Dörre)15:00 uhr Vortragsblock BAAINBw 11 - sicherheit bei der landgestützten kommunikation (abt. i – Hr. stracke) 12 - sicherheit bei raumgestützten aufklärungssystemen (abt. L – Hr. Moritz) 13 - it-sicherheit auf see am Beispiel Mks 180 (pMo – BG Leitges)16:00 uhr Kaffeepause (45 min) 16:45 uhr Podiumsdiskussion 14 - Vortragende industrie und BaainBw17:30 uhr Über den Tag hinaus gedacht 15 - überlegungen von Cit und BWi zum thema der it-tagung18:00 uhr Verleihung Studienpreis 16 - Generalmajor a.D. erich staudacher, Vorsitzender aFCea Bonn e.V., Dr.-ing. Michael Wunder Vorstand aFCea Bonn e.V.18:30 uhr Koblenzer Abend, rhein-Mosel-Halle21:00 uhr tagungsendeDas neue digitale Gefechtsfeld –Auswirkungen auf Sicherheit und SouveränitätGasteditorial7GastbeitragDie Digitalisierung der Bundeswehr schreitet in großen schritten voran. Das Verteidigungsministerium investiert kräftig in it und neue kommunikations-technologien. Ziel ist es, Bedrohungen aus dem Cyberraum genauso zu beherr-schen wie Gefahren physischer art. Die Hauptanforderungen an eine moderne truppe lauten dabei: eine umfassende informationsbereitstellung ohne Ver- zögerungen für alle teilstreitkräfte im einsatz sowie ein vollständiges Cyber-lagebild durch tatsächliche interopera-bilität. konkret bedeutet das: Moderne netzwerkverbünde müssen es ermögli-chen, überlebenswichtige einsatzdaten wie aktuelle karten und Wetterdaten durch den Geoinformationsdienst der Bundeswehr an den einsatzort zu über-mitteln oder schadensmeldungen aus Fahrzeugen im einsatzgebiet in der Logistikzentrale zu erfassen. im Cyber- raum müssen die dafür genutzten kommunikationslinien überwacht und geschützt werden.um den schutz der weitergegebenen informationen sicher zu stellen sind Be-fehlsgebung und Meldeketten darauf angewiesen, in jedem schritt der in-formationsverarbeitung sehr präzise zwischen unterschiedlich eingestuften informationen zu unterscheiden und immer angemessene sicherheitsmaß-nahmen anzuwenden. problematisch wird das bei der Weitergabe von Daten, die zwar teil eines als GeHeiM einge-stuften Datensatzes sind, selber jedoch keine vertraulichen informationen ent-halten. Genauso besteht heutzutage die anforderung, aus GeHeiM eingestuf- ten netzen analysen von social Media, also öffentlich verfügbaren Daten, durchzuführen und die aggregierten erkenntnisse wiederum mit höchst möglicher Vertraulichkeit zu behandeln oder sicherheitspatches aus Quellen im internet geprüft und sicher in ein-gestufte netze zu übertragen. eine entsprechende Differenzierung ist mit herkömmlichen Firewalls an den netz-übergängen nicht möglich. eine größere Flexibilität der kommunikation im ein-satz ist bei der Bundeswehr nur um-setzbar, wenn der schutz vertraulicher informationen netz- und sicherheits- domänenübergreifend gesichert ist – ohne dabei die kommunikation einzu-schränken.Der einzige Weg für eine sichere über-tragung von Daten aus einem GeHeiM eingestuften netz in ein niedriger ein-gestuftes ist eine Verbindung zwischen den beiden netzen, die den inhalt der übertragenen Daten schnell, automati-siert und präzise konfigurierbar prüft. einen solchen sicheren bidirektionalen netzübergang ermöglicht das sDot („secure Domain transition“) - security Gateway der inFoDas GmbH. es wird an der hochsensiblen schnittstelle zwischen zwei netzen mit sicherheitsgefälle ein-gesetzt und führt eine inhaltsprüfung aller übertragenen Daten durch. Damit kann sichergestellt werden, dass aus dem höher eingestuften netz tatsäch-lich nur explizit freigegebene informa-tionen in das niedriger eingestufte netz übertragen werden. Das sDot security Gateway erhielt als erstes sicherheits-gateway die Zulassung des Bsi für die stufe GeHeiM. ein projektspezifischer Zulassungsantrag ist fortan nicht mehr notwendig. Das erleichtert den einsatz in den projekten der Bundeswehr, aber auch bei anderen Behörden und orga-nisationen mit sicherheitsaufgaben er-heblich.insbesondere mit Blick auf die voran-schreitende it-konsolidierung des Bun-des ist es kritisch, solche Bsi-zugelassenen produkte einzusetzen. Dies gilt auch weit über die Bundeswehr hinaus. Gab es früher viele angriffsziele, gibt es bald nur noch wenige, dafür aber für an- greifer sehr lohnenswerte Ziele in Form der zentralisierten it-Dienstleister des Bundes. Diese „kronjuwelen“ gilt es be-sonders zu schützen.thorsten eckeGeschäftsführer Vertrieb und Marketing, inFoDas GmbHGEHEIM bleibt GEHEIMIT-Schlüsseltechnologien ermöglichen Informationsüberlegenheit bei gleichzeitigem Schutz der eigenen InfrastrukturenHHK 4/2017zunächst einmal möchten wir uns für die Möglichkeit bedanken, in dieser ausgabe des HHk das Gasteditorial ge-stalten zu dürfen.Wir als Luftfrachtunternehmen haben dabei natürlich die preferenz, anre-gungen sowie aktuelle themen aus der Logistik zu beleuchten und das wollen wir auch diesmal so halten.ein altes thema wird dabei gerade wieder so hoch aktuell, dass es uns er-wähneswert genug erscheint, in diesem editorial seinen platz zu finden.schon seit einer geraumen Zeit ist ein klarer trend zu verzeichnen, was die Ver- sorgung der streitkräfte betrifft: aus- lagerung der Logistik. in Deutschland sollen und werden bereits große Be- reiche der Logistik komplett an die privat- wirtschaft ausgelagert. Dies umfasst so-wohl die Versorgung im inland als auch im ausland. kooperationen im rahmen von „public private partnerships“ (ppp) sind eine notwendigkeit, um die effek- tivität in allen Bereichen herbeizu- führen: betriebswirtschaftliche effizienz, reibungslose prozesse und ein hohes Maß an Flexibilität und sicherheit. Mit zuneh-mender teilnahme an multinationalen operationen ist auch die Verteidigungs-logistik von einer internationalisierung betroffen. Logistische anforderungen müssen genauestens an internationale sicherheitsanforderungen angepasst werden sowie nationale prozesse so effizient wie möglich gestaltet und mit der Wirtschaft abgestimmt sein.Das Militär und damit die militärischen Verwatungsbehörden stehen unter anderem im spannungsfeld von stetig steigenden anforderungen bei limi-tierten bzw. reduzierten finanziellen ressourcen und häufig veralteter aus- rüstung. um die verteidigungspoliti-schen aufgabenstellungen zukünftig lösen zu können, müssen daher ver-mehrt alternative Wege gegangen wer-den. public private partnership (ppp) hat sich bereits in vielen Bereichen als Lösungsmöglichkeit bewährt, jedoch weist der Verteidigungssektor viele Be-sonderheiten auf, die eine übertragung bewährter ppp-Modelle erschweren. es sei hier nur die rechtliche Grundlage der öffentlichen ausschreibungen genannt, die nicht immer zu einer effizienten prozessgestaltung beitragen kann. Das sind Grenzen, die uns per rechtslage erreichen.Das thema kommunikation spielt hier-bei eine nicht unerhebliche rolle, denn es gilt Verständnis für das Machbare zu transferieren. Dabei kommt es maßgeb-lich darauf an, dass die private Wirtschaft nicht das unmögliche verspricht und neben allen Vorzügen einer logistischen abbildung aus der Wirtschaft auch deutlich die Grenzen des Machbaren aufzeichnet. nur ein kleines Beispiel hier- zu sei nachfolgend beleuchtet: Wenn in einem Lufttransportvertrag eine welt-weite Belieferung vereinbart ist, dann hat diese Vereinbarung genau dort ihre Grenze, wo eine anlieferung aus der Luft rein aufgrund eines fehlenden Flug- hafens nicht möglich ist. Force Majour ist hier wohl das stichwort. Dies bedeutet dann aber nicht, dass eine anlieferung generell nicht möglich ist! teamarbeit und aktive kommunikation führen oft zu guten Lösungen. in dem zuvor genann-ten Fall könnte zum Beispiel eine anlie-ferung per Luft zu einem nächstgele-genen Flughafen stattfinden und dann die letzte Meile im Landverkehr bewäl-tigt werden. einziger Wehrmutstropfen wäre dann die längere Laufzeit. nur hier befinden wir uns dann wiederum im abwägen der Handlungsmöglichkeiten.ein weiterer punkt ist die Wirtschaftsför-derung in den einsatzländern, wie der-zeit beispielsweise in Mali oder immer noch in afghanistan sowie auch in erbil im irak, um nur einige einsatzländer zu nennen. unternehmen tragen entschei-dend zum aufbau leistungsfähiger Volkswirtschaften und einer funktio-nierenden infrastruktur in den entwick-lungsländern bei. ihre investitionen in entwicklungs- und schwellenländern übersteigen die Mittel der öffentli-chen entwicklungszusammenarbeit bei weitem. Durch ihren enormen einfluss auf die gesellschaftliche entwicklung tragen sie gleichzeitig eine große Ver-antwortung.Jedoch kann nur so – mittel oder lang-fristig – dafür sorge getragen werden, dass Logistik in diesen regionen unserer erde mit dem Ziel, sobald wie möglich selbstverantwortlich logistisch operieren zu können, gelernt werden kann. auch dazu haben wir uns gemeinsam im rahmen des ppp verpflichtet.Für mich bedeutet dieser Fakt, dass Wirtschaft, Zivilgesellschaft und streit-kräfte noch enger zusammenrücken und in gemeinsamen Workshops strategien entwickeln sollten, die zur Lösung der sozialen, ökologischen und ökonomischen probleme welt-weit beitragen können. Dies ist eine Herausforderung, die nicht alleine auf regierungsebene bewältigt werden kann. erforderlich ist eine intensive Zu- sammenarbeit aller gesellschaftlichen kräfte: regierungen, Zivilgesellschaft und Wirtschaft müssen gemeinsam Ver-antwortung übernehmen und handeln.in diesem sinne wünsche ich ihnen viel spass beim Lesen dieser ausgabe.Mit den besten Grüßen aus Frankfurtihr Dirk VerheijdenMD national air Cargo Deutschland GmbHSehr geehrte Leserinnen und Leser,liebes Team des Hardthöhenkuriers,GasteditorialGastbeitrag8HHK 4/2017Das HK433 im Basis-Kaliber 5,56 mm x 45 NATO vereint die Stärken sowie die herausragenden Eigenschaften der Sturmgewehre G36 und HK416 und setzt damit weltweit Maßstäbe. Modulare und leichte Bauweise. Kompakte AbmessungenÍ2OHRL¨NGEÍINDIVIDUELLÍKONjGURIERBARÍ%INFACHERÍ2OHRWECHSELÍAUFÍ"ENUTZEREBENEÍ+OMPLETTÍBEIDSEITIGEÍ"EDIENUNGÍDERÍ7AFFEÍFRÍ2ECHTS ÍUNDÍ,INKSSCHTZENÍ.ICHTÍMITLAUFENDERÍ$URCHLADEHEBELÍMITÍINTEGRIERTERÍ3CHLIEHILFEÍ"EIDSEITIGÍWERKZEUGLOSÍUMBAUBARÍÍ'EH¨USEUNTERTEILÍMITÍBEIDSEITIGEMÍ"EDIENKONZEPTÍFRÍ'ÍODERÍ(+Í!NWENDERÍÍ&ALLSICHERHEITÍNACHÍ!#$ÍIMÍGESICHERTENUNGESICHERTENÍ:USTANDÍÍ'EH¨USEOBERTEILÍMITÍDURCHG¨NGIGEMÍ34!.!'ÍÍ0ROjLÍAUFÍÍ5HRÍ(ANDSCHUTZÍMITÍ(+EY 3CHNITTSTELLENÍAUFÍÍUNDÍÍ5HRÍUNDÍ0ICATINNY 3CHIENEÍNACHÍ-), 3TANDARDÍÍAUFÍÍ5HRÍÍ5MKLAPPBAREÍL¨NGENVERSTELLBAREÍ3CHULTERSTTZEÍMITÍHHENVERSTELLBARERÍ7ANGENANLAGEÍ"ENUTZUNGÍDERÍ7AFFEÍAUCHÍBEIÍANGEKLAPPTERÍ3CHULTERSTTZEÍMGLICHÍÍ/PTIONALÍWARTUNGSFREIERÍ3CHUSSZ¨HLERÍIMÍ'EH¨USEÍINTEGRIERTÍ7ERKZEUGLOSEÍ$EMONTAGEÍÍ-ONTAGEÍDERÍ(AUPTBAUGRUPPENÍ$ASÍ3ICHERNÍDERÍ7AFFEÍISTÍINÍALLENÍ,ADEZUST¨NDENÍMGLICHÍ5MFANGREICHESÍ:UBEHRÍÍs-ADEÍINÍ'ERMANYfwww.heckler-koch.comHK433Das neue Sturmgewehr von Heckler & KochNext >