33. Jahrgang · 8,50 €HHK Ausgabe 2/2017ISSN 0933-3355www.hardthoehenkurier.de MarineMarinehubschrauber – zurVerfügungsoptimierungBundeswehrPlanung fürmilitärisches PersonalNeues von der CeBITund zur AFCEASanitätsdienstBwKrankenhäuser – einstimmiges GesamtpaketCyber-Security – vom Schutz persönlicher Daten bis hin zur Einflussnahme bei politischen Wahlkämpfen SchwerpunktHeerAktuelles von der 10. PanzerdivisionSchwerpunktFür ein starkes europaEXCELLENCE AT YOUR SIDEwww.mbda-systems.comAIR DEFENCEAIR DOMINANCEMARITIME SUPERIORITYBATTLEFIELD ENGAGEMENTENTSCHEIDUNG FÜR MEADS IST UNSERE VERPFLICHTUNGMEADS erfüllt die Anforderungen an das künftige Taktische Luftverteidigungssystem (TLVS)der Bundeswehr: Nachgewiesener 360-Grad Rundumschutz und offene Systemarchitektur, überlegene Mobilität, höhere Durchhaltefähigkeit, geringere Lebenszykluskosten. Mit unseren Fähigkeiten stehen wir für die robuste Einführung von TLVS.NEUE BEDROHUNGENERFORDERN NEUEFÄHIGKEITENMEADS IST LEISTUNGSFÄHIG,BEDROHUNGSGERECHT UNDZUKUNFTSSICHER3EditorialHHK 2/2017europa am 26. März 2017 – Zum 60. Jahrestag der römischen Verträge wollen Befürworter der europäischen union ein Zeichen für die einheit europas setzen. Für europa und eine starke staatengemeinschaft sind mehrere zehntausend Menschen in Deutschland und in europa auf die straße ge-gangen. „umfragen zeigen, dass die große Mehrheit der Deutschen hinter europa steht”. ich freue mich, dass diese Mehrheit, die bislang geschwiegen hat, auf den straßen nun deutlich demonstriert, um zu zeigen wie wichtig ihr die Werte sind, für die europa seit Jahrzehnten steht.”aktionen von eu-Befürwortern gab es auch trotz Brexit in London und weiteren städten in england. aufgerufen zu den protesten hatte die pro-europäische Bewegung „pulse of europe”. sie steht für ein starkes, offenes und demokratisches europa. seit Jahresbeginn haben sich nach Veranstalteran- gaben Menschen in mehr als 60 städten in insgesamt acht staaten der initiative angeschlossen. Die Bürgerbewegung „pulse of europe” war anfang des Jahres in Frankfurt am Main gestartet, um nach dem Brexit-referendum und vor den parlamentswahlen in europa Zeichen für die europäische ein-heit und gegen eine Zersplitterung der eu-staatengemein-schaft zu setzen. Hierzu zählen in erster Linie der aufruf, sich öffentlich zur europäischen idee zu bekennen und für die sicherung der europäischen Grundfreiheiten, insbesondere der pressefreiheit, einzutreten. Die Wahrung der europäi-schen identität schließt den erhalt der regionalen und natio- nalen Vielfalt ein.Wir, das gesamte team-Hardthöhenkurier finden diese idee und die Bewegung „pulse of europe” einfach gut und unter-stützen die aktion! als absolute Befürworter für ein starkes europa haben wir als Zeichen der unterstützung unser Cover-Bild „HarDtHÖHenkurier“ mit einem eigenen europa Logo „Für ein starkes europa“ entworfen und umgestaltet.ich denke, uns ist allen klar, dass wir gegen die popo-listen, ewig Gestrigen und strammen nationalisten ein Zeichen setzen müssen. nur ein starkes und einiges europa sichert unseren Frieden und unsere Demokratie sowie Freiheit und Wohl-stand.unser redaktioneller schwerpunkt und die Berichterstattung in dieser ihnen vorliegenden ausgabe liegt im Bereich der Cyber-security – vom schutz persönlicher Daten bis hin zur Cyberabwehr. Wir berichten von der CeBit 2017 aus Hannover, aber auch von der kommenden aFCea-Fachaus-stellung, erstmalig im Maritim Hotel Bonn-Bad Godesberg.Das thema Cyber-security zieht sich dabei wie ein roter Faden durch den schwerpunkt und wird von zahlreichen Fachbei- trägen und interviews begleitet.Mit besten Grüßen von der Hardthöhe und viel spaß beim Lesenihr klaus karteuschSehr geehrte Leserinnen und Leser,„Pulse of Europe“ - Europa-Befürworter gehen auf die StraßeFür ein starkes europaVerlagshaus BonnRedaktion, Ansprechstelle und Anzeigenleitung:Karin HelmerathBorsigallee 12 · 53125 BonnTelefon: +49 (0) 228 / 25 90 03 44Telefax: +49 (0) 228 / 25 90 03 42 E-Mail: anzeigenleitung@hardthoehenkurier.dewww.hardthoehenkurier.deBüro Berlin:Mobil: +49 (0) 160 / 96 65 68 38Mobil: +49 (0) 170 / 34 80 619E-Mail: redaktion@hardthoehenkurier.dewww.hardthoehenkurier.deImpressumHardthöhenkurierDas Magazin für Soldaten und Wehrtechnik33. Jahrgang – Nr. 2/2017, ISSN 0933-3355Herausgeber:K&K Medienverlag-Hardthöhe GmbH Kartäuserstraße 38 · 53332 BornheimOffizieller Partner:Verleger und Geschäftsführer:Klaus KarteuschTelefon: +49 (0) 228 / 25 90 03 44Telefax: +49 (0) 228 / 25 90 03 42 Mobil: +49 (0) 160 / 96 65 68 38E-Mail: karteusch@hardthoehenkurier.deE-Mail: redaktion@hardthoehenkurier.dePostanschrift: Borsigallee 12 · 53125 Bonn Chefredakteur und Chef vom Dienst:Jürgen K.G. RosenthalTelefon: +49 (0) 2226 / 80 94 80Telefax: +49 (0) 2226 / 88 30 879Mobil: +49 (0) 170 / 34 80 619E-Mail: rosenthal@hardthoehenkurier.deE-Mail: redaktion@hardthoehenkurier.deInhalt 4Cyber-Security – vom Schutzpersönlicher Daten bis hin zurEinflussnahme bei politischen Wahlkämpfen© CaSSIDIaN CyberSecurity GmbHHHK 2/2017editorial ...................................................................seite 3Gasteditorialpeter obermark, Beauftragter des Vorstandes von rheinmetall Defence für sonderprojekte .....seite 7Bundeswehrserie: personalplanung für militärisches personal .............................................seite 8Münchner sicherheitskonferenz 2017 ..................seite 11rüstungsprojekte im überblick .............................seite 16NATO-EU-VNnato enhanced Forward presence (eFp) auf dem Baltikum .........................................seite 20entscheiden ist die feinste aufgabe eines kommandeurs ...............................seite 21interview mit Dr. susanne Michaelis, officer, energy security section (esCD), emerging security Challenges Division, nato HQ Brussels .....................................................seite 22SchwerpunktBedrohungen und Herausforderungen im Cyber-Raum – interview mit philipp von saldern, präsident des Cyber-sicherheitsrat Deutschland e.V. .......seite 26– neue paradigmen in der it-sicherheit sind unabdingbar – rhode & schwarz ..............seite 28– interview mit Michael Gerhards, Head of airbus Cybersecurity Germany .........................seite 30– „Bedrohungen im Cyber-raum – praktische umsetzung der Cyber awareness in einer kommandobehörde der Luftwaffe“ ................seite 32– interview mit Dietmar thelen, senior Vice president Cyber security, ruaG Defence ..........seite 34Nachrichten von der CeBIT ....................................seite 36 – interview mit Daniel Fuhrmann, Geschäftsführer secusmart GmbH ....................seite 38Bericht zur AFCEA-Fachausstellung ......................seite 40 – secusmart macht samsung smartphones abhörsicher ..................................seite 42– Mobile taktische kommunikation (Motako) von rheinmetall .................................................seite 43– interview mit Dipl.-kaufm. peter pützfeld, Geschäftsführer der steep GmbH .....................seite 46– „ist iLs zukunftsfähig?“ 7. iLs-symposium am 22. Juni in köln ................seite 48– BWi präsentiert mobile und flexible it-Lösungen ............................................seite 49– interview mit Johannes schmallegger, Frequentis aG, key account Manager für die Bundeswehr .......seite 50– panasonic touGHBook und touGHpaD – sicheres Mobile Computing während kritischer Missionen .............................seite 51– Mobile taktische kommunikation (Motako) von thales ............................................................seite 52StreitkräftebasisMultinationale Geoinfo-unterstützungsgruppe .....seite 54taktische und operative aufklärung der Bundeswehr ..................................seite 56HeerGebirgsjäger im kampf um die Höhen .................seite 62ausbildungs- und übungszentrum Luftbeweglichkeit ...................................................seite 65thales: Mobiles system von sagittarius evolution an ksM übergeben ................................seite 68Fischer panda – Hersteller von 400 Hz aC stromerzeugern für anwendungen in der Luftabwehr ...................seite 69Die 10. panzerdivision „Zuverlässig – beweglich – schnell“ ............................................seite 70LuftwaffeWeiterbetrieb der CH-53 ist gesichert ..................seite 7533. Jahrgang · 8,50 `HHK Ausgabe 2/2017www.hardthoehenkurier.de MarineMarinehubschrauber – zurVerfügungsoptimierungBundeswehrPlanung fürmilitärisches PersonalNeues von der CeBITund zur AFCEASanitätsdienstBwKrankenhäuser – einstimmiges GesamtpaketCyber-Security – vom Schutz persönlicher Daten bis hin zur Einflussnahme bei politischen Wahlkämpfen SchwerpunktHeerAktuelles von der 10. PanzerdivisionSchwerpunktFÜR EIN STARKES EUROPAHHK 2/2017Redakteur Sonderthemen/ Buchrezensionen:Friedrich-Karl JeschonnekBorsigallee 12 · 53125 BonnTelefon: +49 (0) 228 / 25 90 03 44Telefax: +49 (0) 228 / 25 90 03 42 Mobil: +49 (0) 171 / 74 58 652E-Mail: F-Jeschonnek@t-online.deE-Mail: redaktion@hardthoehenkurier.deRedakteur Streitkräfte und Wehrtechnik:Burghardt LindhorstTelefon: +49 (0) 228 / 25 90 03 44Telefax: +49 (0) 228 / 25 90 03 42 E-Mail: lindhorst@hardthoehenkurier.deE-Mail: redaktion@hardthoehenkurier.de Redakteur Wehrtechnik und Automotive:Karl-Hans KuhlTelefon: +49 (0) 2633 / 47 00 29Telefax: +49 (0) 2633 / 47 00 85Mobil: +49 (0) 171 / 87 94 009E-Mail: kuhl@hardthoehenkurier.deE-Mail: redaktion@hardthoehenkurier.deLayout und Hardthöhenkurier-Online:Veronika Christine PleschkaMonheimstraße 13 · 53229 BonnTelefon: +49 (0) 228 / 97 63 195E-Mail: produktion@hardthoehenkurier.de Druck:Rautenberg Media & Print Verlag KGKasinostraße 28-30, 53840 TroisdorfLeiter Marketing & Anzeigenberatung:Peter ViereckTel: +49 (0) 2235 / 79 94 37Fax: +49 (0) 2235 / 79 94 39Mobil: +49 (0) 172 / 20 98 055E-Mail: viereck@hardthoehenkurier.deMarketing / Anzeigenberatung:Thomas Liebe, M.a.Borsigallee 12 / D-53125 BonnTel.: +49 (0) 228 / 25 900 350Telefax: +49 (0) 228 / 25 90 03 42Mobil: +49 (0) 176 / 24 13 0229E-Mail: t.liebe@hardthoehenkurier.deVervielfältigungen oder elektronische Übertragungen nur mit Genehmigung des Herausgebers.5HHK 2/2017 InhaltInserentenverzeichnis:aFCea Bonn e.V. ...............................................seite 6aiM inFrarot-MoDuLe GmbH ......................seite 19autoFLuG GmbH ...............................................seite 75airbus Ds electronics and Border security GmbH (HensoLDt) ...................seite 91 BwFuhrparkservice GmbH ..................................seite 115Cassidian Cybersecurity GmbH ..........................seite titel DeutsCHe GeseLLsCHaFt Für WeHrteCHnik e.V. (DWt) ................................seite 39 Deutscher BundeswehrVerband e.V. ................seite 109esri Deutschland GmbH .....................................seite 41 Fischer panda GmbH ..........................................seite 89Ford-Werke GmbH .............................................seite 113Lufthansa technik aG ........................................seite 15MBDa Deutschland GmbH .................................seite u2nammo Germany GmbH ....................................seite 73 national air Cargo (Deutschland) GmbH .........seite 25panasonic Marketing europe GmbH .................seite 45 raytheon international, inc. ..............................seite 79rheinmetall aG ..................................................seite 62/63rockwell Collins Deutschland GmbH ................seite 83ruaG Defence Deutschland GmbH und Flyer ..............................................................seite u3saab Group .........................................................seite 59secunet security networks aG ..........................seite 29secusmart GmbH ................................................seite 49siG sauer GmbH & Co. kG ...............................seite u4steep GmbH ........................................................seite 53sun test systems B.V. .........................................seite 77systematic GmbH ...............................................seite 103szenaris GmbH ....................................................seite 67HHK 2/2017Deu-nLD Competence Centre for surface Based air and Missile Defence (CC sBaMD) ........seite 78MarineDie k130 ist heute ein anerkannter allrounder der Flotte .............................................seite 81interview mit Fregattenkapitän Dr. sascha Zarthe, kommandeur 1. korvettengeschwader ...seite 83Marinehubschrauber – eine aktuelle Betrachtung ............................................................seite 86SanitätsdienstBundeswehrkrankenhäuser – ein einstimmiges Gesamtpaket ...........................................................seite 92Newsneuer Geschaftsführer bei airfoil services sdn. Bhd. ..................................................seite 97Verteidigungsunternehmen HensoLDt ...............seite 98personalveränderungen .........................................seite 99interview mit Detlef albrecht, recruiting, Deutsche Bahn ........................................................seite 100szenaris über kompetenzorientierte ausbildung .....seite 102WehrtechniksaaB –BoZ-101 eC im einsatz bei der Luftwaffe .....seite 104aFCea - FFG – Für spezialisierte einsatzkräfte .....seite 105Messenachlese von der enforce tac aus nürnberg ...seite 106Lachen Helfenkriegskindern das Lachen zurückschenken … ......seite 108UK-BMVgneuer Vorstand der uk-BMVg … ...........................seite 110Serviceautomotive .............................................................seite 111Bücher .....................................................................seite 120themenvorschau ausgabe 3/2017 .........................seite 122 26. April 201709:00 uhr – 18:00 uhr Ausstellung, Vorträge im Saal REGER Moderation: Oberst i.G. Armin Fleischmann, aFCea Bonn 10:00 uhr Begrüßung/Eröffnung der 31. AFCEA-Fachausstellung Oberst a.D. Friedrich W. Benz Vorstand aFCea Bonn e.V. und Leiter aFCea-Fachausstellung10:10 uhr Grußwort „IT-Standort Bonn“ Reinhard Limbach Bürgermeister der Bundesstadt Bonn10:20 uhr Generalleutnant Jörg Vollmer inspekteur des Heeres, kommando Heer, Bundeswehr „Cyber-sicherheit und -Verteidigung als schlüssel für informations-, Führungs- und Wirkungsüberlegenheit bei Landoperationen“14:00 uhr Prof. Dr. Gabi Dreo-Rodosek Lehrstuhlinhaberin für kommunikationssysteme und internet-Dienste an der universität der Bundeswehr München „Cyber-Cluster@uniBwM: ein Ökosystem für Forschung, entwicklung und innovation“18:00 uhr – 21:00 uhr Get-together AFCEA-Fachausstellung aFCea Bonn e.V. lädt alle Besucher und aussteller ein zu Kölsch mit Snacks im ausstellungsbereich der Fachausstellung – Foyer i / ii27. April 201709:00 uhr – 17:00 uhr Ausstellung, Vorträge im Saal REGER Moderation: Generalmajor Dr. Ansgar Rieks stv. Vorsitzender aFCea Bonn e.V.10:00 uhr Generalleutnant Ludwig Leinhos inspekteur Cyber/informationsraum, kommando Cir, Bundeswehr „Der neue org-Bereich Cyber- und informationsraum - ein eckpfeiler der gesamtstaatlichen sicherheitsarchitektur“14:00 uhr Mr. Yair Reuven Attar Head of „ir and Hunting section“ israel Ministery of Defense „Vortragsthema tbd“danach Abschluss: Generalmajor Dr. Ansgar Rieks stv. Vorsitzender aFCea Bonn e.V.AFCEA Bonn e.V. · Borsigallee 2 · D-53125 Bonn · Homepage: www.afcea.de Programm AFCEA-Fachausstellung 2017„Innere und äußere Sicherheit 4.0 -Schlüssel zur digitalen Souveränität“26./27. April 2017 – Maritim Hotel BonnAnwenderforum für Fernmeldetechnik, Computer, Elektronik und AutomatisierungaFCEa-Fachausstellung 2017Gasteditorial6HHK 2/2017Gasteditorial7Gastbeitrageine ebenso tiefgreifende wie weit- reichende Modernisierung der kommu- nikationstechnik innerhalb der Bun-deswehr zeichnet sich ab. im Zuge der Großvorhaben Motako (Mobile tak-tische kommunikation) und MotiV (Mobiler taktischer informationsver-bund) soll das zukünftige digitale Ge-fechtsführungssystem Heer/streitkräfte- basis realisiert werden. Wir bewerben uns als Generalunternehmer in einem Joint Venture gemeinsam mit rohde & schwarz für dieses bedeutende Vor-haben. als Hochtechnologie-anbieter können wir in dieser kombination unsere stärken – systemhaus und voll-umfänglicher Fahrzeughersteller auf der einen seite, kommunikationsspe- zialist auf der anderen – zum Wohle des kunden ausspielen.Motako ist mehr als ein reines Funk-geräte- bzw. kommunikationsprojekt – vielmehr ist es ein zukunftsweisendes Vorhaben zur Digitalisierung der ge-samten Landstreitkräfte hin zum digita- len Gefechtsführungssystem für das Heer im nationalen wie im internationalen kontext – sozusagen das „Deutsche Heer 4.0.“Gesamtdesign für die „fünf W“noch immer gelten im Bereich der kommunikation die „fünf W“ – wenn auch etwas komplexer: Wer muss welche information wie an wen und mit welchen zeitlichen anforderungen geben können. Diese informationsaus-tauschbeziehungen sind in einem in-formationskonzept zu definieren, auf dessen Basis wiederum das Design und die architektur des Gesamtsystems aus-zuarbeiten sind.Dabei kommt im Gesamtsystem der Funktionalität Mobiler netzwerk- oder kommunikationsknoten (Mkk) system- kritischer Charakter zu. neben ent- sprechenden routing-anforderungen soll dieser sinnvollerweise auch die Funktionalitäten des netzwerkmanage-ments, der netzwerkkonfigurierung sowie der parametrisierung abbilden können. Hierfür kann rheinmetall aus seinem portfolio mit dem transport- panzer Fuchs eine ideale plattform bieten, aber auch semi-mobile containe-risierte Lösungen realisieren.Das soldatensystem idZ-es, puma und Boxer sowie die streitkräftegemein- same verbundfähige Funkgeräteaus- stattung (sVFua) bilden bereits heute eingeführte bzw. kurz vor der einfüh-rung stehende netzwerkpunkte, die als wichtige Bausteine für das neue Ge-samtsystemdesign gelten werden.Gesamtsystem auf drei SäulenBetrachtet man die logischen segmente des Vorhabens Motako und des inhalt-lich verbundenen Vorhabens MotiV, so wird klar, dass das zukünftige Gesamt-system auf drei säulen basieren und so-mit zusammen realisiert werden muss:– der informationsübertragung mittels Funk und it,– der informationsverarbeitung (im Battle Management system) und – der einheitlichen informationsdar- stellung (stichwort Querschnittlicher Bediener arbeitsplatz/QBa)Realisierung ist Teamarbeitunter Betrachtung all dieser aspekte halten wir die umsetzung eines solch um- fassenden Vorhabens über einen Gene-ralunternehmer für sinnvoll, der systeme und Fahrzeuge ebenso wie die kommu-nikation beherrscht. nur solch ein Ge-neralunternehmer kann alle segmente des Vorhabens inklusive der Fahrzeug-integration aus einer Hand steuern und damit das realisierungsrisiko für den auftraggeber beherrschbar machen.selbstverständlich heißt das nicht, dass das team von rheinmetall und rohde & schwarz beansprucht, alle teilbereiche des Vorhabens eigenständig durchzu-führen. Vielmehr sehen wir es als unsere aufgabe an, alle relevanten player aus den vorher angesprochenen segmen-ten zu einem team zusammenzuführen und das Gesamtsystem gemeinsam mit diesen Firmen zu realisieren.Der Ansatz des Teams von Rheinmetall und Rohde & SchwarzWir betrachten das Vorhaben in zwei größeren logischen schritten: am an-fang steht die Definition des Vorhabens über systemdesign und -architektur bis hin zur realisierung des ersten kräfte-dispositivs. Dieser phase folgen dann die ausrüstung, der quasi „roll-out“ sowie die Fahrzeugintegration der folgenden kräftedispositive und der übergang in die jeweilige nutzungsphase. aktuelle technische neuentwicklungen sind dann unter umständen mit einzubeziehen und ggf. Änderungen am Design oder der architektur vorzunehmen.Hierbei kommt der ersten phase natür-lich eine besondere Bedeutung zu. Wir wollen dafür ein Joint program team bilden, bei dem auch der auftraggeber einen wichtigen Beitrag liefern soll. alle relevanten player werden eingebunden, die nötig sind, um ein gemeinsames, vollumfängliches und von allen getra-genes systemdesign als Grundlage für die realisierung des Vorhabens zu er-stellen. Hierbei könnte der prozess des „wettbewerblichen Dialogs“ aber auch das „Verhandlungsverfahren“ nach dem CpM nov. geeignete Basis darstellen.Zusammenfassung und Ausblickaus unserer sicht spricht also vieles da-für, die Vorhaben Motako und MotiV jetzt zusammenzuführen. Das team von rheinmetall und rohde & schwarz ist der geeignete Generalunternehmer für dieses kombinierte Vorhaben – wir wollen dem partner Bundeswehr mit all unserer erfahrung zur Verfügung stehen. Dabei bleibt jedoch klar, dass die einbin-dung aller systemrelevanten player ein wichtiger Faktor für den gemeinsam ge-tragenen projekterfolg sein wird.peter obermark, Beauftragter des Vorstandes von rheinmetall Defence für sonderprojekteVorhaben MoTaKo und MoTIV – Teamarbeit auf dem Weg zum Deutschen Heer 4.0HHK 2/2017BundeswehrSerie: Personalplanung für militärisches Personal8„Nicht Schiffe, sondern Menschen kämpfen“Der Leitspruch des einsatzausbildungs-zentrums schadensabwehr der Marine verliert seine Gültigkeit nicht, adaptiert man ihn auf die Bundeswehr im allge-meinen. es ist nicht das organigramm und es ist nicht das Wehrmaterial, das kämpft. es sind die soldatinnen und soldaten, die, ausgebildet und erfah-ren, ihre Fähigkeiten bereitstellen und unsere modernen Waffensysteme – ganz gleich ob kampfpanzer, transportflug-zeug, Fregatte oder auch rettungs- zentrum – für die erfüllung unserer auf-gaben besetzen.Notwendigkeit der FortentwicklungDie sicherheitspolitischen rahmenbe-dingungen lassen die aufgaben der Bundeswehr vielfältiger werden. Von den streitkräften wird ein Höchstmaß an reaktionsvermögen und Flexibilität verlangt. Der anspruch des modernen und hochtechnisierten arbeitsumfeldes ist in den letzten Jahren stetig ge- wachsen. Die Weiterentwicklung der Lage zur personellen einsatzbereitschaft ist notwendig, um den Herausforderun-gen angemessen begegnen zu können. Dieses sind aktuelle und neue aufgaben der Bundeswehr auf der einen seite, und ein umsichtiges, auch kurzfristiges steuern und einsetzen der wertvollen ressource personal auf der anderen seite.Personelle Einsatzbereitschaft „erheben“ – Strukturierung und VoraussetzungDer Begriff der personellen einsatzbe-reitschaft ist differenziert auszugestal-ten. Dem anspruch eines Lagebildes zur personellen einsatzbereitschaft wird man nicht gerecht, wenn beispielsweise gefragt wird:„Ist Soldat X, Ladeschütze Kampfpanzer Leopard 2, einsatzbereit?“ein solcher ansatz würde weder die notwendige Breite erfassen, noch be-rücksichtigt er die tiefe in Form von vielschichtigen implikationen. um sich die Vielschichtigkeit der personellen einsatzbereitschaft vor augen zu führen, hilft eine Verbildlichung. Die Dreidimensionalität eines Würfels soll hier den ansatz verdeutlichen. Danach müssen die abgebildeten Würfelseiten sinnvoll zueinander in Beziehung ge-setzt werden. eine Grundanforderung an die Bewertung der personellen einsatzbereitschaft ist demnach ein querschnittliches Denken und das Ver-stehen unterschiedlichster einflüsse. eine weitere Forderung ist die perspek-tivische Betrachtung – also die Frage, welches personal benötige ich mit welcher Qualifizierung zum Zeitpunkt X für eine Dauer Y. in diesem Zusammen-hang ist die prognosefähigkeit wichtig. Dreidimensionalität, querschnittliches Denken und perspektivische Betrach-tung führen zu einer weiteren Grund-anforderung. Die Lage zur personellen einsatzbereitschaft muss lösungsorien-Die Einsatzbereitschaft beschreibt den Status und die Perspektive der Verfügbar-keit von Fähigkeiten zur Erfüllung von Aufgaben der Bundeswehr am Ort der Leistungserbringung. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren entwickelt das Referat FüSK I 2 im BMVg die Personallage der militärischen Organisationsbereiche weiter. Das Ziel ist die Schaffung einer belastbaren Lage zur Personellen Einsatzbe-reitschaft unserer Streitkräfte.Personelle Einsatzbereitschaftserie: Herausforderungen der personalplanung für militärisches personalKapitän zur See Dipl.-Ing. Jürgen Losch, Referatsleiter Führung Streitkräfte I 2 im BMVg sowie Kapitänleutnant Patrick Apel und Fregattenkapitän Christian Felix Timm, „Personelle Einsatzbereitschaft“tiert sein. optionen des Handelns sind in enger Zusammenarbeit mit den be-treffenden, militärischen organisa-tionsbereichen zu erörtern. um dem anspruch der aktualität rechnung zu tragen, wird das Lagebild halbjährlich neu erstellt.im Folgenden werden die einzelnen komponenten der personellen einsatz-bereitschaftslage näher beschrieben.Dimensionen und Kategorien der Personellen EinsatzbereitschaftDer Dimension Personal sind folgende einzelaspekte zugeordnet:Stärke: Beschreibt die anzahl des zur Verfügung stehenden personals. ein besonderes augenmerk muss hier auch auf potentiellen Diskrepanzen zwischen der systematisch erfassten personallage (z.B. über saspF) und dem realen perso-nalbestand „vor ort“ liegen.Beispiel: Die Dienstposten eines be-stimmten Verbandes sind formal be- setzt. 15% dieser Soldatinnen und Soldaten befinden sich allerdings auf Lehrgängen und können ihre Dienst- geschäfte somit während der Lehr-gangsteilnahme nicht wahrnehmen.Ausbildung: Hier geht es um die mili- tärische und fachliche Qualifikation des personals. neben der Beurteilung der ausbildungshöhe des betreffen- den personals sind auch mögliche abbildung 1 – PuzzleHHK 2/2017abbildung 2 – WürfelBundeswehrSerie: Personalplanung für militärisches PersonalVerzögerungen bei der individualaus- bildung deutlich aufzuzeigen.Beispiel: Die Qualifikation des Schlüssel- personals hat nicht die erforderliche Höhe, um es vollumfänglich einsetzen zu können. Die Ursachen sind in den begrenzten Ausbildungsmöglichkeiten aufgrund eines unzureichenden mate- riellen Klarstandes zu finden.Erfahrung: Bemisst sich in erster Linie anhand der Zeit, die eine soldatin oder ein soldat auf einem Dienstposten zubringt. Beurteilende müssen dabei im besonderen Maße berücksichtigen, wie sich der erfahrungsstand ent- wickelt.Beispiel: Die einem Truppenteil regel-mäßig zuversetzten Offiziere ergänzen ihre Laufbahn- und Fachausbildung im Rahmen einer „Ausbildung am Arbeits-platz“. Der vorgesehene Verwendungs-aufbau bedingt anschließend aber nur eine kurze Verwendungsdauer auf ein-satznahen Dienstposten. In der Folge kann die vor Ort erworbene Erfahrung nicht vor Ort gehalten werden sondern wandert in Ämter oder Kommandobe-hörden ab.Belastung: kann in unterschiedlicher art und Weise in erscheinung treten und bedarf deshalb einer besonders um-sichtigen Beobachtung durch die mili-tärische Führung. sind soldatinnen und soldaten in sogenannten Mangelver-wendungsbereichen beheimatet, oder sind sie am Beitrag von Fähigkeiten und Betrieb von Waffensystemen mit hoher intensität beteiligt, kann betreffendes personal durch einsätze besonders be-lastet sein.Beispiel: Die Unteroffiziere der Verwen-dungsreihe Marineelektronik haben vakanzenbedingt keine Einsatzpausen und damit hohe Abwesenheitszeiten von der Heimat (Springertum).Sonstiges: Diese kategorie dient zur Berücksichtigung weiterer truppenteil- oder waffensystemspezifischer einfluss-größen.Beispiel: Aspekte der Infrastruktur, des Umweltschutzes und der unterstützen-den Dienstleistungen müssen zwingend Beachtung finden, wann immer diese zu Einbußen hinsichtlich der Einsatzbereit-schaft des Personals führen. Das betrifft beispielsweise die Sicherheit und den Brandschutz auf Truppenübungsplätzen, in Marinestützpunkten und auf Flug-plätzen.Die personelle einsatzbereitschaft er-schöpft sich allerdings noch nicht allein in diesen aspekten, die das personal un-mittelbar betreffen.eine weitere Dimension, „Betrachtungs-kategorie“ genannt, verleiht der Beur-teilung zusätzliche tiefe:Verwendungsbereiche: Die Begriffe „ausbildungs- und Verwendungsreihe“ (aVr), „Werdegang“ (Wdg.) und „Ver-wendungsreihe“ (Vwdr) sind personel-le ordnungsmittel zur strukturierung des personalkörpers der Bundeswehr. in Verbindung mit den Betrachtungskate-gorien Hauptwaffensystem und spezi-fische Fähigkeiten, auf die im Folgen-den eingegangen wird, können erste fähigkeitsbezogene aussagen getroffen werden.Hauptwaffensysteme: sie orientieren sich grundsätzlich an den 54 Haupt-waffensystemen des Berichtswesens zur „materiellen einsatzbereitschaft“. auf-grund ihrer herausragenden Bedeutung sind sie wesentliche Betrachtungskate-gorien der personellen einsatzbereit-schaft. Dabei müssen Verschränkungen von personal und Waffensystem heraus-gestellt werden.Beispielfragen: Ist hinreichend qua-lifiziertes Schlüsselpersonal vorhan-den, um den Verfügungsbestand des jeweiligen Waffensystems/Gerätes/ Ressourcenverbunds (siehe Klammer) einsetzen zu können? Ist die Personelle Einsatzbereitschaft trotz des auslaufen-den Waffensystems X bei gleichzeitiger Übernahme des ersetzenden Waffen- systems Y gegeben?[Durch den jeweiligen MilorgBereich definierter Verbund personeller, mate-rieller und infrastruktureller ressourcen zu einer einheit, die die Bereitstellung einer oder mehrerer Fähigkeiten bietet. Beispiele hierfür können u.a. sein: späh-trupp (H), Modul Luftbetankung (Lw), Feldnachrichtengruppe (M), einsatz- geologie (skB), rettungstrupp (Zsan- DstBw).]Spezifische Fähigkeiten: Der Begriff be-schreibt ganz konkrete Befähigungen, die ein militärischer organisationsbe-reich bereithält, um unmittelbar zur Durchführung eines einsatzes beizutra-gen. in abgrenzung und ergänzung zu den originären Hauptwaffensystemen manifestieren sich diese „spezifischen Fähigkeiten“ regelmäßig nicht in klassischen ordnungen wie panzern, schiffen oder Flugzeugen. sie können sogar vollends „nicht-materiell“ sein. auch zwischen den Größen personal und diesen „spezifischen Fähigkeiten“ sind Verflechtungen zu beleuchten.Beispiel: Die Führungsunterstützung der Streitkräftebasis ist eine personell und materiell derart verdichtete Be- fähigung, dass sie, vergleichbar mit klassischen Waffensystemen, direkt zur Erfüllung eines konkreten Einsatzauf-trages beiträgt.Die dritte Dimension, Level of Ambi- tion (LoA), die bei der Beurteilung der personellen einsatzbereitschaft zu berücksichtigen ist, widmet sich der potentiellen Verwendbarkeit von Mensch und Material:Einsätze: unmittelbare und mittelbare Verwendung im rahmen von auslands- einsätzen und anforderungen mit ver-gleichbarer intensität.Beispiel: Beitrag zu „Resolute Support“ und „Flüchtlingshilfe der Bundeswehr im Inland“.Einsatzgleiche Verpflichtungen: Das aufstellen und Bereithalten von krisen-reaktionskräften.Beispiel: Die Beteiligung an NATO Response Force , bspw. der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF).Übungen und Betrieb Inland: sicher- stellen des Grundbetriebes und Durchführung militärischer übungsvor-haben.Beispiel: Vor- und Nachbereitung von Einsatzaufgaben. Zertifizierungen des Personals.Die Befähigung zum kampf ist fraglos der höchste anspruch an das personal unserer streitkräfte. sie macht jedoch nur einen teil des Maßstabes für die personelle einsatzbereitschaft aus. in-sofern tragen alle soldatinnen und sol-daten als teil unserer streitkräfte zur sicherstellung der personellen einsatz-bereitschaft im gesamten intensitäts-spektrum bei.Nutzbarkeit, Schnittstellen und MehrwertDie personelle einsatzbereitschafts- lage unserer streitkräfte ist kein selbst-zweck. sie ist ein wichtiges instrument, um die perspektivische Verfügbarkeit von kräften unter Berücksichtigung der aufgaben, aufträge und der natio- nalen Zielvorgabe beurteilen zu können, Handlungsbedarfe abzuleiten und schließlich Maßnahmen abgestimmt umzusetzen.– Mit der personellen einsatzbereit- schaftslage können die Belange der truppe für personalplanerische aspekte auf allen höheren ebenen bis hin zum BMVg vertreten und mit hilfreichen Maßnahmen begleitet werden.– personalplanerische Handlungsfelder können aufgrund des Lagebildes MilorgBer-übergreifend identifiziert werden.9HHK 2/2017abbildung 3 – aktuelle Herausforde-rung der Weiterentwicklung.Next >