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Hardthöhenkurier 3/2014 Leseprobe

Wehrtechnik Serie: Simulation und Training - szenaris GmbH - „Spielerisch Lernen – Serious Games“ „Spielerisch Lernen – Serious Games“ Ein Beitrag von Dr. Uwe Katzky, Managing Director, szenaris GmbH 110 Wir stehen heute am Anfang einer Entwicklung, in der Simulationen und Virtual Reality immer mehr Raum einnehmen, auch für die Ausbildung. Der Trend für eine deutliche Zu- nahme an Simulationen und damit auch an „Serious Games“ ist gerade jetzt deutlich spürbar. Vier wesentliche Gründe sprechen für eine Fortsetzung und sogar einen Ausbau dieses Trends in der nahen Zukunft: – Zum Ersten ist die PC-Technik so weit, dass sehr viele Simula- tions- und Spiel-Varianten auch auf PCs „von der Stange“ voll funktionsfähig laufen. Dieser Trend wird weiter an- halten. Technische Beschränkungen, wie sie in der Ver- gangenheit auftraten, fallen weg. – Zum Zweiten spielen notwendige Einsparungen zukünftig eine immer größere Rolle. Ausbildung am realen Gerät ist teurer, zum Beispiel weil Wartungskosten des Gerätes hin- zukommen. Aber auch Interaktionen zwischen Menschen lassen sich immer besser simulieren, so dass nicht mehr die Notwendigkeit besteht, viele Menschen zusammenzurufen. – Der dritte Grund ist ein forcierter Wechsel in der Aus- bildungsphilosophie: Menschen lernen besser, wenn sie handlungs- und praxisorientiert lernen. Das kann man an Simulatoren und mit „Serious Games“ länger und häufiger „praktizieren“ als in der Realität. – Ein vierter Grund sind im Rahmen der Globalisierung vor- handene sprachliche und kulturelle Barrieren, die man auf diesem Wege viel leichter überwinden kann. Es ist un- mittelbar erkennbar, ob der Trainingsteilnehmer die Lern- inhalte verstanden hat und das gelernte Wissen in der Praxis korrekt anwenden kann. In den vergangenen Jahren hat ein Begriff die Ausbildung mehr und mehr durchdrungen, dem immer noch viele Menschen mit großer Skepsis begegnen: „Serious Games“. Hatten „Spiele“, also „Games“, in der Vergangenheit mit dem Begriff des Lernens allenfalls im Zusammenhang mit Kindern eine relevante Bedeutung, haben die Fortschritte in der Psychologie des Lernens diese Denkweise überholt. Man weiß heute, dass Lernen durch spielerische Elemente erleichtert werden kann – auch in der heutigen Arbeitswelt, also bei Erwachsenen. Wohin führt die Reise? Simulationen und Virtual Reality können dabei den Ausgangspunkt für Ausbildungsprogramme mit „Serious Games“-Charac- ter bilden. Bislang wird diese Art des Lernens meist nur dort eingesetzt, wo die Ausbildung in der Realität nicht möglich oder zu gefährlich ist. Das kann der Fall sein, wenn ein Gerät, an dem ausgebildet werden soll, nicht in ausreichendem Maße oder gar nicht zur Verfügung steht. Ein anderes Beispiel sind Flugsimulatoren: Wer würde schon einen Anfänger gleich beim ersten Mal ein reales Flugzeug steuern lassen? Simulationen und auch „Serious Games“ verfügen zudem über Möglichkeiten, die über die Realität hinausgehen können. So kann man zum Beispiel im Sommer das Fahren mit einem Auto auf eisglatten Fahrbahnen spielerisch trainieren. Mit der fortschreitenden Technik und immer schnelleren Inter- net-Anbindungen lassen sich aber auch ganze Teams in diese Art des Lernens einbeziehen, so dass eine bislang fast natürliche Hürde, die Schwierigkeit der realistischen Darstellung sozialer Interaktionen, deutlich niedriger geworden ist. „PackBot EOD“ in Aktion: Szene aus dem Simulationsprogramm „Manipulator- fahrzeuge“. HHK 3/2014


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