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Hardthöhenkurier 3/2014 Leseprobe

Serie: Simulation und Training in der Bundeswehr Wehrtechnik 107 Serie: Simulation und Training in der Bundeswehr Ausbildung in der Luftwaffe – wenig Fluglärm und weniger Betriebskosten Jürgen K. Rosenthal HHK 3/2014 beispielsweise unabhängig von Umwelteinflüssen, wie äußere Wetterbedingungen, und kann 24 Stunden am Tag genutzt werden. Ein Simulator ermöglicht auch die Ausbildung und das Trainieren von Extremsituationen, wobei das eigent- liche Fluggerät bzw. Waffensystem geschont wird. Auch die Anpassung der Übungsinhalte, beispielsweise nach neuen Erfahrungen aus der asymmetrischen Kriegsführung, kann wesentlich leichter und verzugsloser gehandhabt werden. Der Vollständigkeit halber sei aber auch erwähnt, dass eine Simulation einen Ablauf darstellt, der hinsichtlich der Dynamik der Realität und insbesondere des menschlichen Verhaltens nicht vollständig abgebildet werden kann. Welche Art von Simulatoren ist am Markt verfügbar? Die Luftwaffe setzt bereits heute eine große Anzahl an Simulationssystemen (SimSys) ein, die vorrangig für die waffensystemspezifische Ausbildung entwickelt worden sind. Ziel dabei ist es, zur Erhöhung der Realitätsnähe bei der Einsatzvorbereitung die Vernetzung von Simulationssystemen, wo immer möglich und sinnvoll, voranzutreiben. Letztlich auch wegen der engen Verzahnung der Luftwaffe mit der NATO-Luftstreit- kräftestruktur ist das Implementieren einer vernetzten Form der Simulation von großer Wichtigkeit. Aircrew Synthetic Training Aids (ASTA) für den EUROFIGHTER Mit der Einführung des Waffensystems Eurofighter TYPHOON wurde das von Eurofighter GmbH geführte Konsortium mit Die Neuausrichtung der Bundeswehr beinhaltet zum einen die Orientierung an den Erfordernissen einer modernen Einsatzarmee, aber zum anderen auch die Notwendigkeit zur Reduzierung von Kosten und Umweltbelastungen. Im Ergebnis sollen Besatzungen, beispielsweise von Kampfjets, effizient und effektiv durch eine zielgerichtete Ausbildung auf alle erdenklichen Einsatzszenarien vorbereitet sein und im Gegensatz dazu möglichst wenig Flugstunden absolvieren und weniger Betriebskosten produzieren. Die Lösung dieses Konfliktes liegt in der heute verfügbaren Technik. So werden die Ausbildung und das Training der Piloten aller EUROFIGHTERGeschwader der Luftwaffe an Flugsimulatoren durchgeführt. Die Simulationsausbildung beschränkt sich jedoch nicht nur auf den fliegerischen Bereich. Auch für das technische Wartungspersonal werden mittlerweile Simulatoren eingesetzt. So entwickelt Air Defence and Space gemeinsam mit der Technischen Schule der Luftwaffe 1 (TSLw 1) einen PCbasierten virtuellen Instandhaltungssimulator für die Ausbildung des technischen EUROFIGHTER-Wartungspersonals. Dieser so genannte Maintenance System Trainer (MST) ermöglicht das Training von standardisierten Arbeitsabläufen und kann darüber hinaus eine Vielzahl von Fehlern simulieren. Neben einer Kostenersparnis kann auch die Gefahr der Beschädigung des Waffensystems im Ausbildungsbetrieb erheblich reduzieren werden Insgesamt sind die Vorteile der Nutzung von Simulatoren in der Aus- und Weiterbildung wie auch in der Einsatzvorbereitung und -auswertung deutlich erkennbar. Ein Simulator ist Flugsimulator ASTA für den EUROFIGHTER. Foto: Airbus Defence and Space ASTERION CBT-EVS schließt die Lücke zwischen dem eLearning (CBT/WBT) und der Simulation. Foto: benntec


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