Heer Serie: Persönliche Ausrüstung des Soldaten Überlegenheit durch moderne Bewaffnung. Foto: Bundeswehr Serie: Persönliche Ausrüstung des Soldaten Die Ausrüstung des Soldaten – Im Fokus die Bewaffnung Friedrich K. Jeschonnek 44 welche Handwaffe zusteht, ist in der Soll- Org (früher Stärke- und Ausrüstungsnachweis = STAN) festgelegt. Dabei sind folgende Grundmuster zu erkennen: Offiziere, die in Stäben bzw. Gefechtsständen eingesetzt werden, tragen grundsätzlich eine Pistole. Mit Pistolen sind auch solche Soldaten bewaffnet, die komplexe Waffensysteme bedienen oder auch als MG- bzw Scharfschütze eine Erstbewaffnung zu bedienen haben, die sich nicht zur Verteidigung auf nächste Distanz eignet. Sanitäter sind meist mit Pistolen ausgestattet. Mit Maschinenpistolen werden unter anderem Angehörige der Führungstruppen oder Teileinheitsführer ausgestattet, darunter Gruppenführer in der Infanterietruppe. Sie bleiben damit beweglicher, als wenn sie ein Gewehr tragen. Grundsätzlich werden alle anderen Soldaten, insbesondere Mannschaften und Unteroffiziere, mit einem Sturmgewehr ausgestattet. Diese Prinzipien gelten für Uniform- träger in allen militärischen Organisa- tionsbereichen. Jeder Soldat ist für die Beherrschung seiner Waffe gemäß Soll-Org verantwortlich und erlernt die Handhabung in seiner Allgemeinen Grundausbildung. Hierzu gehört auch das Schulschießen sowie in der weiteren Ausbildung das Gefechtsschiessen je nach Art des Truppenteils und Organisationsbereiches. Es gehört zu den militärischen individuellen Grundfertigkeiten (IGF), jährlich vorgegebene Schießleistungen zu erbringen. Anreiz für das Schießen mit Handwaffen ist die Möglichkeit, Im Rahmen der Serie: Persönliche Ausrüstung des Soldaten wurden in den letzten Ausgaben des Hardthöhenkuriers Bekleidung, Führungsmittel und Schutztechnologien vorgestellt. In dieser Folge wird auf die Bewaffnung des Soldaten im Allgemeinen und die Waffenkomponenten im System Infanterist der Zukunft- Erweitertes System (IdZ ES) – Bezeichnung GLADIUS des Herstellers Rheinmetall Defence – im Besonderem eingegangen. Waffen sind zwar kein Alleinstellungsmerkmal für den heutigen Soldaten, da auch Polizeien, Jäger, Mitglieder von Schützenverbänden und zivile Sicherheitskräfte Waffen tragen und jeder Bürger Waffen unter Beachtung der gesetzlichen Be- stimmungen besitzen kann. Dennoch ist das Gewehr eines der wesentlichen Kennzeichen eines Soldaten. Es gehört zum Rollenverständnis des Soldaten, dass er bewaffnet ist und Waffen einsetzt. Seit längerem wird zwischen Waffensystemen unterschieden, die durch mehrere Soldaten bedient werden und zur Gewährleistung von Wirkung und Treffgenauigkeit zum Teil komplexe Systeme aus Sensoren und Effektoren sind, sowie solchen, die zum persönlichen Schutz dienen. Komplexe Waffensysteme sind Kriegsschiffe, Kampfflugzeuge, Geschütze, Panzerfahrzeuge u.a.m. Waffen zum persönlichen Schutz sind unter anderem Messer, Pistolen, Gewehre und Maschinenpistolen. Zum Kampf gegen Panzer und Bunker gibt es darüber hinaus panzerbrechende Waffen (Panzerfäuste). Fliegerabwehrhandwaffen (Fliegerfäuste oder Manpads) werden gegen tieffliegende Luftfahrzeuge eingesetzt. Im Folgenden wird nur auf diejenigen Waffen eingegangen, mit denen als so genannte „Handfeuerwaffen“ jeder Soldat in der Bundeswehr zur Auftragserfüllung, aber auch Selbstverteidigung ausgerüstet wird. Im Zeichen asymmetri- scher Konflikte, vielfältiger Bedrohung durch Parteigänger, Aufständische, Terroristen oder auch kriminelle Banden ist die persönliche Bewaffnung des Soldaten unverändert von großer Bedeutung für Schutz und ggf. Durchsetzung vor Ort, wenn Worte, Verhandlungen oder nicht-lethale Mittel nicht ausreichen oder Soldaten unter Beschuss genommen werden. Die persönliche Bewaffnung ist in der Bundeswehr weitgehend standardisiert, um sowohl die Logistik als auch Ausbil- dung zu vereinheitlichen und zu verein- fachen. Dennoch gibt es „rollenbasierte“ Bewaffnungen. Welchem Soldaten HHK 3/2014
Hardthöhenkurier 3/2014 Leseprobe
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