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Hardthöhenkurier 3/2014 Leseprobe

Schwerpunkt Vorbericht zur Eurosatory Paris Die RUAG im Wandel: Vom Rüstungskonzern zum Technologieunternehmen Interview Urs Breitmeier, CEO RUAG Holding AG Die Grenzen zwischen militärischen und zivilen Technologien werden immer fließender. In den letzten Jahren hat sich RUAG von einem traditionellen Rüstungsbetrieb 16 zu einem modernen Technologieunternehmen entwickelt – mit einem starken Standbein in Deutschland. Urs Breitmeier, Dipl. Physiker ETH und Diplomingenieur HTL, ist seit dem 1. April 2013 neuer CEO der RUAG Holding AG. Er trat zunächst als Mitglied der Geschäftsleitung bei RUAG Land Systems ein und war für Marketing, Verkauf und Systemmanagement zuständig. 2006 wurde er Leiter der Division RUAG Land Systems und Mitglied der Konzernleitung. 2011 über- nahm Urs Breitmeier auch die Leitung der Division RUAG Electronics und führte beide Einheiten zu RUAG Defence zusammen. Des Weiteren richtete er den Defence-Bereich international aus. Mit Urs Breitmeier führte HHK-Chefredakteur Jürgen K.G. Rosenthal kürzlich ein Gespräch über die Neuausrichtung des Unternehmens. Urs Breitmeier, CEO RUAG Holding AG Standbein ist der Flugzeugstrukturbau, wo die RUAG ganze Rumpfsektionen für verschiedene Verkehrsflugzeugtypen von Airbus oder Bombardier herstellt. Darüber hinaus ist die RUAG im Bereich der Kleinkalibermunition Marktführerin in Europa für Jagd und Sport – ein Großteil davon wird in Deutschland gefertigt. Technologisch führend sind wir auch in den Bereichen laserbasierte und pyrotechnische Simulationen, der Robotik sowie dem Schutz von Fahrzeugen, wo die Kompetenzzentren in Deutschland sind. HHK: Die Eurosatory steht vor der Tür. Was sind die Schwerpunkte von RUAG? Breitmeier: Ein Höhepunkt an der diesjährigen Eurosatory ist sicherlich die Präsentation des EAGLE IV mit Fern- steuerungskit. Das heißt, Besucher an unserem Stand steuern das Fahrzeug, das über einen Kilometer entfernt steht, per Fernsteuerung und über Bildschirm Weiter zeigt der Bereich RUAG Defence Lösungen im Bereich Tactical Communications, für den Unterhalt des LEOPARDs sowie im Bereich Schutz von gepanzerten Fahrzeugen. RUAG Ammotec zeigt leistungsgesteigerte Munition für die Infanterie, RUAG Space ist mit Schleifringen für gepanzerte Fahrzeuge präsent und RUAG Aviation mit Angeboten für den Unterhalt (MRO) von Flugzeugen und Helikoptern. HHK: RUAG Defence will auch den zivilen Markt stärker bedienen. Welche Chancen sehen Sie hier? Breitmeier: RUAG Defence bietet erstklassige Dienstleistungen und Produkte HHK: In internationalen Rankings ist die RUAG als Rüstungskonzern nach vorne gerückt. Welches waren die wichtigsten Erfolgsfaktoren für diesen Erfolg? Breitmeier: Unsere Hauptziele sind der Ausbau des internationalen Geschäfts, profitables Wachstum, Qualitätsführer- schaft bei unseren Produkten und Dienstleistungen, sowie ein attraktiver Arbeitgeber für die besten Leute ihres Fachs zu sein. Neben der Internationalisierung ist auch die Verbindung von zivilen und militärischen Anwendungen ein zentraler Erfolgsfaktor der RUAG Strategie. Denn heute kommen tech- nologische Impulse aus den zivilen Bereichen, wie zum Beispiel bei der Kommunikation. Diesen Vorteil kann die RUAG mit ihrem ausgewogenen Verhältnis von zivilen und militärischen Anwendungen nutzen. HHK: Die RUAG ist in Deutschland an fünf Standorten vertreten. Welche Bedeutung hat die die Präsenz in Deutschland? Breitmeier: Deutschland ist unser wichtigster Markt nach der Schweiz. Die RUAG blickt somit auf eine lange und erfolgreiche Tradition des Wachstums in Deutschland zurück. Unsere technischen Komponenten kommen in einer Vielzahl erfolgskritischer Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt sowie der Sicherheits und Wehrtechnik zum Einsatz. Für die Zukunft möchten wir unsere Präsenz stärken und weitere Chancen in allen Bereichen nutzen. HHK: Wo liegen die Kernkompetenzen im deutschen Mark und können Sie einige Beispiele nennen? Breitmeier: Die RUAG ist zuständig für den Unterhalt der militärischen Flugzeuge der Bundeswehr sowie für Geschäftsflugzeuge. Zudem sind wir in Deutschland Originalherstellerin der Dornier 228 NG. Ein weiteres wichtiges HHK 3/2014 Dornier 228MR (Multi Role), das einzige Flugzeug seiner Klasse für maritime Polizeieinsätze. Die RUAG fertigt alle Versionen der Dornier 228 direkt in Deutschland.


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