Luftwaffe Zur militärischen Nutzung des Weltraums – Teil II Deutschland wird seine Führungsrolle beim europäischen Navigationssystem Galileo behaupten und innovative Navigationsanwendungen Verfahren zur Gewähr- leistung höchster Sicherheitsanforderungen weiter entwickeln. Graphik: Airbus Defence and Space Militärische Nutzung des Weltraums aus Sicht der Luftwaffe Teil II – Die Luftwaffe ist designierter Kompetenzträger für streitkräftegemeinsame militärische Weltraumnutzung Grundlage für eine unabhängige Urteils-, Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit im Rahmen deutscher Sicherheits- und Verteidigungspolitik sind in nationaler Verantwortung 74 gewonnene Erkenntnisse über die Lage vor allem in potenziellen Krisen- gebieten. Sie sind Voraussetzung für Krisenfrüherkennung und -management sowie für die Planung, Vorbereitung und Durchführung von Einsätzen der Streitkräfte. Diese Erkenntnisse fließen in das gemeinsame Lagebild ein, sind damit von zentraler Bedeutung für die Vernetzte Operationsführung und erfüllen zudem eine wichtige Informations-, Warn- und Schutzfunktion für die Bundeswehr. Zur Deckung unterschiedlichster Forderungen an eine zeitgerechte Informationsversorgung ist eine abgestimmte Architektur sich ergänzender Aufklärungs- und Fernmeldemittel erforderlich. Daher nutzt die Bundeswehr Daten und Dienste von raumgestützten Systemen im Bereich der Kommunikation, Aufklärung, Navigation und des Geoinformationswesens. Sie verfügt über eigene raumgestützte Aufklärungssysteme und Kommunikationssysteme. Die Luftwaffe ist der designierte Kompetenzträger für eine ganzheitliche, fähigkeitsorientierte und streitkräfte- gemeinsame militärische Weltraumnutzung. Aufklärung – Das Satellitensystem SAR-Lupe Im Zuge der Erweiterung des Aufgabenspektrums wurde in der Bundeswehr eine Fähigkeitslücke bei der weltweiten, abbildenden Aufklärung offenkundig, die sich besonders während des Balkan- Konfliktes zeigte und nicht kurzfristig geschlossen werden konnte. Mit der Inbetriebnahme des Radarsatelliten- systems hoher Auflösung SAR-Lupe verfügt die Bundeswehr nun erstmals über eine nationale Kernfähigkeit zur weltweiten, abbildenden Aufklärung. Das Konzept von SAR-Lupe (Synthetic Aperture Radar) basiert auf fünf Jürgen Pöppelmann und identischen Radarsatelliten, die die Erde auf drei versetzten polaren Umlauf- bahnen in ca. 500km Höhe umkreisen. Auf Grund der physikalischen Wirkungsweise eines SAR-Radars ist jeder der fünf Satelliten in der Lage, in einer Schrägsicht auf die Erde links und rechts seiner Flugbahn – allerdings nicht gleichzeitig – Einzel- oder Streifenbilder der Erdoberfläche aufzunehmen. Die Konstella- tion der Satelliten untereinander ist so gewählt, dass die Einsehbereiche der fünf Satelliten lückenlos aneinander schließen. Im Zeitraum von Dezember 2006 bis Juli 2008 wurden die Satelliten mit COSMOS- 3M-Raketen vom russischen Weltraumbahnhof Plesetsk in ihre Umlaufbahnen gestartet. Das System ist seit dem 25. September 2008 im operationellen Vollbetrieb; das System ist für zehn Jahre ausgelegt, wird also mit hoher Wahrscheinlichkeit bis 2017 nutzbar sein. Die Arbeiten an einem Folgesystem haben bereits begonnen. Zum Betrieb des SAR-Lupe Systems wurde ein eigenes Satellitenkontrollzentrum und ein Zentrum zum Auswerten der Bilddaten errichtet. Nach dem Datenempfang und der SAR-Prozessierung werden die Daten an das Nutzerbodensegment übergeben. Dort stehen sie HHK 2/2014
Hardthöhenkurier 2/2014 Leseprobe
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