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Hardthöhenkurier 2/2014 Leseprobe

Heer Serie: Die persönliche Ausrüstung des Soldaten Die persönliche Ausrüstung des Soldaten Die Ausrüstung des Soldaten – Schutzsysteme im Verbund mit Bekleidung Friedrich K. Jeschonnek Über die Bedeutung der persönlichen Ausrüstung und Einsatzbekleidung für Angehörige 70 der Bundeswehr wurde bereits im Hardthöhenkurier in den Ausgaben 5 und 6/2013 informiert. Nahezu in jeder Ausgabe des HHK wird seit längerem über Aspekte von Überlebensfähigkeit und Schutz sowie die diesen zugeordneten Schutzsystemen berichtet. Im Folgenden werden die Zusammenhänge von Schutzsystemen, neuem Bekleidungssystem und System Infanterist der Zukunft, IdZ-ES, auch als GLADIUS bezeichnet, vor dem Hintergrund der aktuellen Modernisierung der persönlichen Ausrüstung dargestellt. und passiven Schutzmaßnahmen zusammen. Aktiver Schutz zielt auf Vorbereitung, Vereitelung und Verhinderung von Maßnahmen gegnerischer Kräfte. Passiver Schutz hat die Eingrenzung der Wirksamkeit eines Angriffs bzw. seiner Folgen zum Ziel. Passiver Schutz wird einerseits durch Ausbildung, taktische Beweglichkeit, materielle Schutzmaßnahmen bzw. Schutzsysteme und widerstandsfähige Infrastruktur erreicht. Der passive Schutz muss dort greifen, wo aktiver Schutz fehlt, versagt oder nicht ausreicht. In diesem Kontext spielt der persönliche Schutz durch materielle Schutzmaß- nahmen bzw. Schutzsysteme eine große Rolle. Dies spiegelt sich unter anderem in der modernen persönlichen Ausrüstung und Ausstattung des Soldaten/der Soldatin wider. Dabei dienen vorrangig folgende Komponenten der persönlichen Ausrüstung vorrangig dem Schutz: – Gefechtshelm, – Persönliche ABC-Schutzausrüstung, – Schutzweste, – Schutzbrille, – Kampfbekleidung bzw. Feldanzug oder Funktionsbekleidung, – Trageausstattung und – Handschuhe. Weitere an der Person zu tragende Aus- rüstungsstücke wie Funkgeräte, Magazin- taschen, GPS-Empfänger u.a.m. werden anderen Fähigkeitskategorien und deren Systemverständnis zugeordnet. Das Be- kleidungssystem als passives Schutzsystem muss mit allen anderen Teilfähigkeiten des Schutzes und dazu gehörenden Schutzsystemen verträglich sein. Dazu gehört, dass die Bekleidung die optimale Nutzung von Fahrzeugen zu Lande, in der Luft und auf See nicht behindern darf. Sie muss aktive und passive Schutzmaßnahmen aller Art, insbesondere Bewegungen und Verhalten in Funktionen problemlos zulassen. Hierzu gehört, dass die Bekleidung angenommen, das heißt akzeptiert wird und Soldaten sich in ihr wohl fühlen sowie darin gerne Dienst leisten. Das System Infanterist der Zukunft mit seinem Basissystem (IdZ-BS) und Er- weiterten System (IdZ-ES) stellt ein besonderes, mehrere Fähigkeitskategorien berücksichtigendes System dar, das unter anderem unter Berücksichtigung Überlebensfähigkeit durch Schutzsysteme Aufgrund von Ausfällen, immanenten Gefährdungen und Risiken bei Erfüllung militärischer Aufgaben wurde in der Bundeswehr während der letzten fünfundzwanzig Jahre in allen Fähigkeitskategorien das Erfordernis von Über- lebensfähigkeit und Schutz des Soldaten mit höchster Priorität berücksichtigt. Egal, in welchem Teil des Einsatzspektrums sich ein Soldat befindet, für seine Überlebensfähigkeit ist konzeptionell und materiell vorgesorgt. Im Rahmen der Weiterentwicklung der Bundeswehr haben Überlebensfähigkeit und Schutz einen besonderen Stellenwert neben den anderen Fähigkeitskategorien wie Führung, Aufklärung bzw. Nachrichten- gewinnung, Wirkung, Mobilität und Unterstützung bzw. Durchhaltefähigkeit. Schutz des Soldaten im weitesten Sinne ist ein Primat, das sich in allen konzeptionellen Überlegungen in der Bundeswehr und deren Umsetzung in Planungen, Maßnahmen, Weisungen, Befehlen, Systemen und deren Nutzung u.a.m. widerspiegelt. Oberstes Ziel für Überlebensfähigkeit und Schutz von Kräften, Material und Einrichtungen im Einsatz ist die Unversehrtheit des Soldaten. Im Bereich Überlebensfähigkeit und Schutz wird zwischen Teilfähigkeiten unterschieden. Hierzu gehören Persönlicher Schutz, ABC-Abwehr und Schutzaufgaben, Fähigkeit zur Identifizierung, Schutz von Plattformen und Infrastruktur, Opera- tive Schutzaufgaben, Militärische Sicherheit und Umwelt-/Arbeits- und weitere Schutzaufgaben. Neben den Teilfähigkeiten für die Zuweisung von Verantwortlichkeiten für die Weiterentwicklung wird zwischen direktem und indirektem Schutz unter- schieden. Indirekter Schutz zielt auf Maßnahmen, Verfahren und Organisa- tion, um im Vorfeld Bedrohungen und Risiken zu reduzieren oder auszuschalten. Direkter Schutz setzt sich aus aktiven HHK 2/2014 Ausrüstung IdZ-ES - GLADIUS mit Kampfbekleidung Einsatz und Schutzweste. Foto: HHK / JRosenthal


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