Heer Serie: Simulation und Training in der Bundeswehr Zentrale Ausbildungseinrichtungen für die Infanterietruppe. Foto: HHK / Archiv Schwerpunkte der Ausbildung in der Infanterie von heute und morgen. Mit der Verkürzung der Wehrpflicht nach Ende des Kalten Krieges und Aussetzung der Wehrpflicht wurden die Ausbildungsabläufe und -inhalte den Einsatzverpflichtungen, den Verpflichtungszeiten der Freiwillig länger Dienenden (FWDL) bzw. Zeitsoldaten und Auffüllungsrhytmen angepasst. Diese gelten für Mannschaften ebenso wie für Unteroffiziere und Offiziere, die ihre Laufbahnausbildung an zentra- len Ausbildungseinrichtungen des Heeres abgeschlossen haben und in ihre Stammtruppenteile versetzt werden. Unter Berücksichtigung der Verfügbarkeit für Einsätze sind die Ausbildungsabschnitte im Heer seit kurzem neu strukturiert worden. Das bedeutet für den Soldaten der Infanterie das Durchlaufen von folgenden Abschnitten: Angehöriger eines Trupps, einer Gruppe bzw. eines Zuges erhält der Infanterist in seiner Einheit während der Truppenausbildung. Spezialisierungen zum Scharfschützen, Einzelkämpfer, Fallschirmspringer, Kraftfahrer, Combat First Responder u.a. erfolgt an zentralen Ausbildungseinrichtungen. Zuweilen finden auch in der Truppe übergreifende zentrale Ausbildungen statt, wenn Kapazitäten der zentralen Einrichtungen erst aufgebaut oder völlig ausgelastet sind bzw. ein erhöhter Anfangsbedarf besteht. Der Kommandeur eines Infante- rieverbandes ist für die Ausbildung seiner Einheiten und Teileinheiten verantwortlich. Die Führerausbildung der Infanterie erfolgt zentral in Ausbildungsbataillonen für Feldwebel bzw. Offiziersanwärter, an der Infanterieschule, an der Unteroffizier- bzw. Offiziersschule des Heeres. Diese Aus- bildungseinrichtungen stellen die lehr- gangsgebundene Laufbahnausbildung für die Führer in der Infanterietruppe sicher. Für die Panzergrenadiere erfolgt die Aus- bildung an der Panzertruppenschule. Führer der Objektschutzkräfte der Luftwaffe werden ebenfalls in Hammelburg ausgebildet. Weiter qualifizierende, infanteristische Spezialausbildung wird an Zentren wie dem Zentrum Gebirgs- und Winterkampf, der Luftlande- und Lufttransportschule (demnächst Ausbildungsstützpunkt Luftlande/Lufttransport) und dem Ausbildungszentrum für Spezielle Operationen sowie in Kraftfahrausbildungszentren vermittelt. Auswirkungen der Neuausrichtung auf die Ausbildung der Infanterie Die seit 2011 eingeleitete Neuaus- richtung der Bundeswehr bedeutet auch erhebliche Veränderungen in der Ausbildung. Wesentliche Bestimmungsgrößen für die Neuordnung der Infante- rieausbildung sind: – Einsatzerfahrungen, – Einsatzorientierung und Einsatz- zyklen der Verbände, – Aussetzung der Wehrpflicht und – moderne Ausrüstung und Ausbildungstechnologien. Im Einzelnen: Einsatzerfahrungen haben gezeigt, dass zum Beispiel der Schutz von Konvois durch begleitende Infanterie, das Durchführen von Patrouillen zu Fuß oder auf geschützten Fahrzeugen, das Freikämpfen aus Hinterhalten, das Durchkämmen von Ortschaften, bewaldeten, bergigen bzw. unübersichtlichem Gelände oder das Sichern von Einsatzinfrastruktur genau so bedeutend sind wie angriffsweiser Kampf um Feldstellungen und Verteidigung aus Stellungen. Unter dem Aspekt der Einsatzorientierung und Lehren aus Einsätzen ergeben sich daraus die thematischen FORCE PROTECTION IS OUR MISSION
Hardthöhenkurier 2/2014 Leseprobe
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