Schwerpunkt Vorbericht zur ILA Berlin Air Show UAV SKELDAR V-200 M zum Einsatz auf schwimmenden Einheiten. Das UAV SKELDAR V-200 Ein unbemanntes taktisches System zur Überwachung und Aufklärung im maritimen Bereich Jürgen K.G. Rosenthal SKELDAR V-200 Maritime ist ein mobiles taktisches Vertical Take Off and Landing (VTOL) UAV-System (Unmanned Aerial Vehicle) mittlerer Reichweite, das unter Einbeziehung der Hubschrauber-Technologie vom schwedischen Rüstungshersteller Saab entwickelt und gebaut wurde. Zunächst wurde die Vorläuferversion SKELDAR V-150 als ein System für Landoperationen für den Einsatz beim Heer entwickelt und erstmalig 2006 auf der Eurosatory in Paris vorgestellt. Daraus hervorgegangen ist in 2008 das SKELDAR V-200 in den Versionen „Land Operations“ und „Naval Operations“ SKELDAR V-200 Maritime „M“. Im September 2013 wurde das SKELDAR V-200 M auf den Kanaren erfolgreich durch die spanische Marine getestet. Nach den erfolgreichen Testflügen setzt die spanische Marine in einem ersten Einsatz das SKELDAR im Rahmen der EU-Mission ATALANTA am Horn von Afrika im Kampf gegen Piraterie ein. Seitens der schwedischen Marine ist ein Einsatz auf den Korvetten der VISBY-Klasse, die über ein entsprechen- des Hubschrauberdeck im Heckbereich verfügen, vorgesehen. Zwischenzeitlich zeigt auch Griechenland Interesse und setzt das System nach der Beauftragung durch die europäische Grenzüberwachungsbehörde Frontex im Rahmen der „Joint Operation Poseidon Sea“ zur Grenzüberwachung ein. – Überwachung, einschließlich des elektromagnetischen Spektrums/ Electronic Warfare, – Erstellen von Bildmaterial, – Grenzraumsicherung und -über- wachung, – Unterstützung bei Suchen und Retten, – Relaisstation in unwegsamem Gelände oder zur Distanzüberbrückung. Dazu ist das UAV modular aufgebaut und ermöglicht breitbandig die Ausstattung mit verschiedenen Nutzlastkonfigura- tionen einschließlich COTS-Geräte (Commercial off the Shelf). Zur einrüstbaren Sensorik gehören: – Elektro-optische Anlagen (EO/IR Gimbal), – Infrarotsensorik: Kameras und FLIR – Forward Looking Infra Red, – SAR/GMTI – Synthetic Apperture Radar (X-Band) mit Ground Moving Target Indicator – Laser-Entfernungsmesser (LRF), – Electronic Warfare Suite (SIGINT, ELINT, COMINT) zur Erfassung elektro- magnetischer Ausstrahlungen. Je nach Missionsauftrag können auch ein Suchscheinwerfer sowie Lautsprecher und Lastseilwinde integriert werden. Das System gilt als allwettertauglich. Der Flugzeugrumpf entspricht dem eines Kleinhubschraubers und ist in Kompositbauweise gefertigt. Durch die Verwendung von Kohlenfaser-Verbund- werkstoffen und Aluminium ergibt sich ein sehr korrosionsresistenter Flug- körper. Zur technischen Ausrüstung gehören unter anderem eine redundante Computerausstattung sowie ein GPSEmpfänger (Global Positioning System) und ein „Inertial Navigation Systems (INS), wodurch sich das SKELDAR voll autonom unter 100-prozentiger Funkstille operieren lässt. Dies schließt auch die Fähigkeit zum vollautomatischen Starten und Landen im VTOL-Verfahren mit ein. Der Rotor ist mit einem Durchmesser von 3,3 Metern für kurze und mittlere Reichweiten entwickelt worden. Mit einer Gesamtlänge von 4,0m und einer Das SKELDAR zeichnet sich durch eine beispielslose Effizienz aus und verfügt über eine hohe betriebliche Flexibilität. Die Konzeption sieht den Einsatz aus See, aber auch über Land vor. Im Rahmen der Entwicklung wurde die VTOL-Fähigkeit (Vertical Take Off and Landing) aus dem Hubschrauberbau mit eingebracht, wodurch das UAV-System in jedem Gelände, auf jeder Plattform und in jeder Umgebung eingesetzt werden kann. Demzufolge ergeben sich auch zahlreiche Einsatzmöglichkeiten zum Sammeln und Austausch von Informationen, beispielsweise: – Aufklärung und Überwachung, – Erfassung von beweglichen oder statio- nären Zielen (Zielsuche, -identifikation und -beobachtung), – Minenaufklärung, – Informationsbereitstellung im Rahmen der Gefechtsschadenbeurteilung/Battle Damage Assessment, UAV SKELDAR V-200 als taktisches Einsatzmittel für Landoperationen. 46 HHK 2/2014
Hardthöhenkurier 2/2014 Leseprobe
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