Schwerpunkt Vorbericht zur ILA Berlin Air Show Der MEADS Launcher in deutscher Konfiguration sowie der Operationszentrale/ Tactical Operations Center (TOC) auf einem italienischen Fahrzeug. Deutschland kann sich keine Verzögerung bei der Entscheidung über ein Raketenabwehrsystem leisten? Aufbau des Taktischen Luftverteidigungssystems (TLVS) unter Nutzung der MEADS-Entwicklungsergebnisse Die Vorgänge um und in der Ukraine sowie die Annexion der Krim durch den „kalten Krieger“ Präsident Wladimir Putin veranschaulichen ohne Umschweife, dass die Zeiten des Kalten Krieges sehr schnell in der globalen Politik wieder Einzug erhalten 34 können. Im Ergebnis wird die westliche Staatengemeinschaft wieder an ihre Verpflichtungen zur Erhaltung des Gleichgewichts für ein friedliches Nebenein- ander erinnert. Verteidigungsbereitschaft und die Fähigkeit zur schnellen Reaktion auf Aggressionen bleiben unabdingbar Garant für das Wohl der westlichen Demokratien. Die seit Jahren durch Kürzungen der finanziellen Mittel in den Ver- teidigungshaushalten eingeschränkte Verteidigungsfähigkeit der NATO erweist sich nunmehr als ein riskanter Irrtum. Aber nicht nur auf diesem Gebiet ist Wachsamkeit und Verteidigungsbereitschaft angesagt. Der Bundesnachrichtendienst warnt vor der Proliferation von Raketentechnologie und Massenvernichtungswaffen. NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen äußert seine Besorgnis, über die Stationierung von Kampfflugzeugen in Weißrussland und russischer Mittelstreckenraketen des Typs ISKANDER in Kaliningrad. Deutsche PATRIOT-Flugabwehrsysteme schützen in der Türkei die Bevölkerung vor Raketenangriffen aus Syrien und verringern damit die Fähigkeit zur eigenen Landesverteidigung wegen zu geringer haushaltsorientierter Quantität und mittlerweile auch Qualität. Die Bedeutung einer effektiven Luftverteidigung nicht nur auf dem Gebiet der Flugabwehr ist in den Mittelpunkt der sicherheitspolitischen Diskussion in Deutschland und Europa gerückt. Es besteht ein akuter Handlungsbedarf! Systeme in 1980iger Jahren wurden zahlreiche Kampfwertanpassungen durchgeführt, um das Waffensystem PATRIOT einsatzfähig zu halten. Fakt ist jedoch, dass das System Mitte der nächsten Dekade nach mehr als 40 Jahren nach der Indienststellung die Grenzen der wirtschaftlich vertretbaren Nutzung erreicht. Des Weiteren kann PATRIOT nur eingeschränkt gegen das heute und in der Zukunft zu erwartende Bedrohungs- spektrum wirkungsvoll eingesetzt werden. Aus dieser Situation heraus muss die bodengebundene Luftverteidigung Deutschlands umfänglich modernisiert werden, um künftige Bedrohungsszena- rien einschließlich der Abwehr von ballistischen Flugkörpern gerecht zu werden. Im Ergebnis hat das Bundesministerium der Verteidigung bereits in 2013 im Grundsatz entschieden, auf der Basis von MEADS die künftige Luftverteidigung aufzubauen. Die insgesamt vielversprechenden und positiven Ergebnisse aus dem MEADSEntwicklungsprogramm sollen demzufolge zum Aufbau einer zukünftigen Luftverteidigungsarchitektur, da technisch, operationell und wirtschaftlich als sinnvoll bewertet, genutzt werden. Insbe- sondere die Führungs- und Waffeneinsatzsoftware sowie das Multifunktions-/ Feuerleitradar von MEADS sollen über ein großes Potential verfügen. Aufgrund der Tatsache, dass das trinationale Entwicklungsprogramm MEADS unter Die deutsche Luftwaffe nutzt aktuell die in den 1970er Jahren entwickelten amerikanischen PATRIOT-Flugabwehrsysteme. Seit der Beschaffung der Jürgen K. G. Rosenthal HHK 2/2014
Hardthöhenkurier 2/2014 Leseprobe
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